18 Summers – The Magic Circus

Im elektronischen Musik-Sektor scheint die Zeit der Comebacks angebrochen zu sein. Erst im November machten die Szene-Veteranen Haujobb mit ihrem ersten Album seit acht Jahren von sich reden, nun ziehen 18 Summers nach.

Das Elektronik-Duo bestehend aus Felix Flaucher und Frank Schwer veröffentlicht am 23. März mit „The Magic Circus“ sein erstes Album seit zehn Jahren. Hier gibt es die Details.

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Da sind sie also wieder, 18 Summers. Zehn Jahre nach seinem letzten Album kehrt das Duo zurück an das Licht der Öffentlichkeit und stellt abermals die Frage, wie genau man die Musik von 18 Summers musikalisch einordnen soll. Machen die beiden Musiker eher Synth-Pop, Dark Wave oder schlicht und einfach Elektro? Die Antwort, die „The Magic Circus“ bereithält, ist einfach: Alles zusammen!

Auf ihrem 54 Minuten langen Album lassen 18 Summers die Genregrenzen nämlich bewusst verschwimmen. So findet man auf der CD eine Bandbreite von elektronischen Pop-Nummern („Deep in Your Heart“) bis hin zu Wave-Stücken mit Akustikgitarre und Streicher, die auf synthetische Einflüsse nahezu verzichten („Queen for a Day“).

Hierzu passen die verschiedenen Stimmungsbilder des Albums, die von heiterer Leichtigkeit („Beautiful Day“) bis hinein ins Düstere reichen („Underworld“, „Chippewa Lake Park“). Dieser Facettenreichtum und diese an sich recht hohe musikalische Bandbreite ist die große Stärke des Albums.

Gleichzeitig liegt hier aber auch die Schwäche von „The Magic Circus“, denn in der Umsetzung haben 18 Summers aus ihrer eigentlich mannigfaltigen musikalischen Grundlage nicht so viel herausgeholt wie man denken würde. Die beiden Musiker haben nämlich alle verschiedenen stilistischen Ausprägungen ihres Albums sehr gleich inszeniert. Egal ob akustisch oder synthetisch, die Intonation der Lieder läuft immer wieder auf das Gleiche hinaus.

So ist das gesamte Album sehr defensiv und unaufdringlich aufgebaut – ohne Ausnahmen. Das Klangspektrum füllt damit nicht die Bandbreite dessen, was die grundverschiedenen stilistischen Ansätze der Band ermöglicht hätten. Hieran hat auch der Gesang von Felix Flaucher seinen Anteil, der an sich angenehm und gut hörbar ist, über die gesamte Spielzeit des Albums hinweg aber in der immer gleichen Tonlage verharrt.

Insgesamt macht die sehr gleichmäßige Umsetzung das Album etwas berechenbar. Wirkliche Überraschungen fehlen damit ebenso wie ein, zwei richtige Hymnen. Über dieses Manko hinaus ist „The Magic Circus“ aber durchaus gut gemacht. Die Stücke sind für sich genommen gut ausgearbeitet, gelungen produziert und leisten sich keinen Durchhänger. Damit mag „The Magic Circus“ zwar nicht spektakulär sein, aber in sich stimmig.

Fazit

Mit „The Magic Circus“ erfinden 18 Summers das Rad nicht neu, bieten ihren Fans aber ein durchaus hörenswertes Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de