Lis Er Stille – Nous

Am 9. März erscheint das neue Album “Nous” der dänischen Progressive-Rock-Band Lis Er Stille. Nach ihrem letzten Album “The Collibro” versuchen die vier Dänen an die alten Erfolge anzuknüpfen und ihre Hörer mit träumerischen Klängen in einen Trancezustand zu
versetzen.

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Lis Er Stille lieben es in ihren Songs klassische Elemente und Figuren zu verwenden. So kommt es, dass “Nous” aus gerade einmal sieben Titeln besteht, die sich alle in epischer Breite auf dem Datenträger ausdehnen. Viele Pianoparts in den Songs sorgen zunächst für eine gute Abwechselung in Kombination mit den recht harten Gitarren-Riffs. Jedoch haben Lis Er Stille leider den Moment verpasst an dem es genug ist und den Begriff der “epischen Breite” etwas all zu wörtlich genommen.

So ist in vielen Titel leider über eine Minute (oder länger!) das gleiche Thema zu hören, oftmals auch nur mit einem Instrument, oder wenigen Instrumenten begleitet. An Stellen, an welchen man einen Höhepunkt erwartet verliert der Song seine Fahrt und zieht den Hörer leider in die Öde hinein. Es handelt sich zwar um ein Stilmittel, das man ab und zu in einen Song einbauen kann, allerdings sollte man es auf eine kleine Anzahl beschränken und zeitlich anpassen.

Hört man die Gitarren-Riffs ist dem Gitarristen und dem Komponist ein Lob auszusprechen. Technische Finessen gepaart mit hohem Abwechslungsreichtum und einprägsamer Rythmik lassen nicht nur beseelte Gitarristen anerkennend nicken.

Auf vielen ist es üblich ein Intro einzubauen, welches bei Konzeptalben zum Beispiel gleich auf das Thema hinweist. Hier jedoch ist lediglich ein knarcksender Computerklang zu hören, der nicht nur in den Ohren schmerzt sondern auch absolut fehl am Platz ist. Was Lis Er Stille damit bezwecken wollte bleibt ein Rätsel, dieser Speicherplatz hätte besser genutzt werden können!

Auch im Punkt gesangliche Fertigkeiten ist noch ausreichend Entwicklungspotential vorhanden, denn nicht selten fragt man sich wer in der falschen Tonart ist, der Sänger oder die Musik.

Fazit:

Trotz der Makel von “Nous” zeigen Lis Er Stille, dass sie mit ein wenig mehr Arbeit an allen Stellen noch Potential haben.

Punkte: 6 / 10

 

Rezension: Florian Hans