Die achtköpfige Gruppe Folkstone ist die bekannteste Mittelalter-Rock-Band Italiens. Das mag auch daran liegen, dass die bunte Truppe sich selten eine Pause gönnt. Mit „Il Confine“ legt die Band nun schon ihr viertes Album seit 2008 vor. Nachdem im letzten Jahr ein Akustik-Album erschienen ist stehen die Zeichen dieses Mal wieder voll auf Mittelalter Rock.
Erscheinungstermin ist der heutige Freitag.
„Il Confine“ wartet mit einer üppigen Gesamtspielzeit von einer Stunde auf. Dass zwischen dem neuen und dem letzten Rock-Album von Folkstone zwei Jahre und eine Akustik-CD liegen merkt man kaum, denn das Konzept ist nahezu unverändert. Das heißt auch, dass alle Lieder des neuen Werkes ganz selbstverständlich auf Italienisch gesungen werden.
Musikalisch wird nach wie vor ein direkter, lebhafter Rock geboten, dessen Melodieführung von Harfe und Dudelsäcken übernommen wird. Ihre wohl größte Stärke, das gute Songwriting mit den eingängigen Melodien, haben sich Folkstone dabei auch auf „Il Confine“ bewahrt.
Am besten kommt diese Glanzseite der Band in den schnelleren und härteren Stücken zur Geltung. „Nebbie“ und „Storia Qualunque“ stehen hierfür als mustergültiges Beispiel. Der Songaufbau dieser Stücke ist flott, geradlinig und energiegeladen. Die Strophen sind nicht zu lang und leiten bald in den Refrain über, in dem dann mehrere Dudelsäcke voll zuschlagen und einem derart mitreißende Melodien servieren, dass man schon nach dem ersten Durchhören einen Ohrwurm hat.
Dass damit die schnellen Stücke des Albums auch seine Höhepunkte bilden muss wohl nicht mehr erwähnt werden. So darf man es auch durchaus schade finden, dass „Il Confine“ insgesamt etwas ruhiger und weniger hart ausfällt als das Folkestones letztes Mittelalter-Rock-Album „Damnati ad metalla“, das anno 2010 sogar einige Doublebass-Passagen mit im Gepäck hatte.
Darüber hinaus gibt es an „Il Confine“ wenig auszusetzen. So zeigen sich Folkestone erneut mit guten Spielfertigkeiten und haben auch wieder für mehr als ausreichenden Abwechslungsreichtum gesorgt. Von den erwähnten schnellen und sehr stimmungsvollen Stücken über größtenteils akustische Titel wie „Omnia Fert Aetas“ bis hin zu Rock-Balladen („Luna“) oder klassischer mittelalterlicher Marktmusik („Anomalus“) wird alles geboten.
Eine besondere Hommage an ihre Fans bildet zum Schluss noch das Ende von „Il Confine“. Dort ist nämlich der Hidden Track „Vortici Scuri“ versteckt – eine akustische Neuauflage des gleichnamigen Stück vom 2010er Album.
Fazit
Mit „Il Confine“ gelingt Folkstone erneut ein gutes Album – sicher nicht ihr letztes.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de