Alexander Paul Blake – Die Rückkehr ins goldene Zeitalter

Alexander Paul Blake ist am ehesten als Frontmann der Dark-Metal-Band Eden weint im Grab bekannt. Nun wandelt der Musiker aber auch auf Solopfaden, denn am 27. April erscheint sein Solo-Debüt „Die Rückkehr ins goldene Zeitalter“. Stilistisch ist die CD im Black Metal angesiedelt.

Hier gibt es die Details.

alexander_paul_blake_-_die_rueckkehr_ins_goldene_zeitalter
Mit über einer Stunde Laufzeit ist „Die Rückkehr ins goldene Zeitalter“ sehr umfangreich. Alexander Paul Blake hat sein Album nach eigener Aussage an eine Novelle von Henry David Thoreau angelehnt. Hören würde man das zwar nicht wenn man es nicht wüsste, aber nun gut. In jedem Fall führt diese literarische Inspiration dazu, dass Blake die Lieder seines Albums als „Szenen“ bezeichnet, die beiden Zwischenspiele als „Interlude“ und Intro und Outro als „Prolog“ und „Epilog“.

Musikalisch geht die Reise voll in Richtung Black Metal, allerdings mit verschiedenen Einflüssen, zum Beispiel auch akustischen Passagen mit Gitarre und Flöte. Der Wechsel zwischen solchen Akustik-Teilen und dem Black-Metal-Fundament erfolgt durchaus abrupt, vom Umfang her sind die akustischen Einwürfe aber nur begleitender Natur.

Die Oberhand behält nämlich immer der Black Metal, der mit Ausprägungen von ruhig und mystisch bis hin zu Blastbeats und Hightempo auf den ersten Blick recht facettenreich erscheint. Auf den zweiten Blick lässt sich allerdings nicht verleugnen, dass trotz der verschiedenen Stimmungsbilder die technische und spielerische Seite des Albums oft nicht überzeugen kann.

So sind die Hintergründe häufig zu simpel aufgebaut und bestehen nur aus wenigen Noten. Auch die Gitarren haben noch Nachholbedarf, vor allem die Riffs zeigen sich vielmals zu schematisch und döge, ihre Wiederholungen neigen zur Berechenbarkeit. Hiervon gibt es auch positive Ausnahmen, im Allgemeinen kann „Die Rückkehr ins goldene Zeitalter“ diese Schwäche aber nicht verleugnen.

Vom Konzept her bringt Alexander Paul Blake allerdings durchaus einige gute Ansätze mit. Dass er anstatt des Scream-Gesangs in „Naturgeisterschauspiel“ zum Beispiel stellenweise im Flüsterton vorträgt, macht das Stück sehr episch. „Waldkathedrale“ hebt sich ebenfalls von den anderen Stücken ab, denn hier wird – thematisch sehr passend – eine Kirchenorgel mit einbezogen. An Ideen scheint es Blake also nicht zu mangeln, die Umsetzung lässt in spielerisch-technischer wie kompositorischer Hinsicht aber noch zu wünschen übrig.

Fazit

„Die Rückkehr ins goldene Zeitalter“ ist künstlerisch ambitioniert, aber hakelig umgesetzt. Insgesamt durchschnittlich.

Punkte: 5.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de