And One – S.T.O.P.

Schon seit über 20 Jahren mischt die Gruppe And One kräftig in der elektronischen Musikszene mit. Da ist es kaum verwunderlich, dass die Band mittlerweile zu den bekanntesten deutschen Vertretern des Electro Pop zählt.

Heute haben die vier Musiker ihr neues Album „S.T.O.P.“ veröffentlicht.

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„S.T.O.P.“ hat in seiner regulären Version 12 Songs und rund 50 Minuten Spielzeit. And One setzen auf ihrem neuen Album voll auf Kontinuität und liefern ihren Fans einen vertrauten Sound.

Demnach findet man auf dem Album ein ruhiges, ziemlich unaufdringliches Klangbild, das sowohl von der Elektronik als auch vom Gesang her ziemlich defensiv aufgebaut ist. So hält sich der Gesang meistens stark zurück und geht manchmal sogar in eine Flüstertonlage über. Auf Shouts oder andere aggressive Einwürfe wird komplett verzichtet. Die elektronische Seite hält ebenso wenig von Angriff. Zwar geht der Sound von And One noch nicht in den Bereich von Minimal Electro hinein, setzt aber auf ruhig aufgebaute, gleichmäßige Klangstrukturen. Alles bleibt stets unaufdringlich und nicht zu plakativ.

Mit diesem altbekannten Konzept liefern And One ihre typischen Pop-Stücke wie „You Without A Me“ oder „S.T.O.P. The Sun“, die eingängig sind und mit ihrer klassischen Inszenierung fast schon zeitlos daherkommen. Daneben gibt es auch Downtempo-Nummern wie „Killing The Mercy“, die noch mal ein Stück ruhiger sind.

Wirkliche Überraschungen sollte man auf „S.T.O.P.“ hingegen nicht erwarten. Na gut, es gibt mal auffällige Einwürfe wie „Aigua“, eine Lounge-Nummer mit weiblichem Gesang. Echte Ausbrüche aus ihrem Konzept wagen And One aber nicht. Für Innovationen oder den nächsten großen Wurf im Genre sind die vier Musiker damit sicher nicht zu haben.

Dafür setzen sie ihre Musik – wenn auch in altbekannten Bahnen – wieder einmal gut um. So bringt die Band erneut den ein oder anderen tanzbaren Beat in ihren Electro Pop mit ein, ohne dabei auf Shouts oder dergleichen zurückgreifen zu müssen. Handwerklich ist das alles tadellos gemacht, alles klingt eingängig und irgendwie geschmeidig. Allein das wirkliche Aha-Erlebnis bleibt auf „S.T.O.P.“ aus – damit können die Fans der Band aber sicher leben.

Fazit

And One liefern zuverlässig Material für ihre Fans, ohne dabei das Rad neu zu erfinden.

„S.T.O.P.“ ist damit genau das, was man erwartet hat – nicht mehr und auch nicht weniger.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de