Timor et Tremor aus der Nähe von Kassel spielen Melodic Black Metal, der sich inhaltlich mit den Chatten beschäftigt und damit auf der Pagan-Schiene fährt. Nach einer Demo-CD und einer EP fühlen sich Timor et Tremor nun bereit für ihr Debütalbum.
Dieses trägt den Titel „Upon Bleak Grey Fields“ und ist ab dem 15. Juni erhältlich.
Auf ihrem 43 Minuten langen Album haben Timor et Tremor durchaus einige Variationen zu bieten.
Das erste Stück „Solstice“ kommt zum Beispiel in bester Oldschool-Manier daher. Im Midtempo wird kaltes Riffing und ein extrem druckvoller Hintergrund geboten – das alles sehr geradlinig und ohne Schnörkel. „Eternal Woe“ wechselt im Anschluss Mid- und Hightempo ab, fährt dann aber auch eine epische Downtempo-Passage mit getragener Stimmung und Klargesang auf.
Später kehrt der Klargesang in „Shores Of Light“ zurück. Dazu wird dann ein sehr einprägsames Riffing in den Vordergrund gestellt, das den ganzen Song durchzieht. Insgesamt nutzen Timor et Tremor also verschiedene Stilelemente, um „Upon Bleak Grey Fields“ einiges an Abwechslungsreichtum zu geben, wenngleich man keine wirklichen Überraschungen erwarten sollte.
Das Steckenpferd der Band bleibt durchgehend ein sehr erdiger, direkter und kraftvoller Sound, der auch im Midtempo gerne mal eine dicke Blastbeat-Wand im Hintergrund auffährt. Die Spielfertigkeiten sind dabei meistens gut durchschnittlich, offenbaren gelegentlich aber noch Schwächen. In „Northern Lights“ zieht sich das Schlagzeug zum Beispiel stark zurück und überlässt vor allem den Gitarren das Feld. Die sind davon aber überfordert und zeigen ein wenig spektakuläres, viel zu schematisches Riffing.
Dazu muss man aber festhalten, dass der betreffende Sond ein Re-Recording eines älteren Stücks von Timor et Tremor ist. Damals scheint die Gruppe – sei es spielerisch oder kompositorisch – noch nicht auf dem heutigen Niveau gewesen zu sein, denn die neueren Stücke sind allesamt besser.
Auch bei den neueren Stücken darf die Band instrumental aber gerne noch eine Schippe drauflegen, denn auf echte Soli oder sonstige hervorstechende Passagen muss man bisher noch verzichten. Darüber hinaus ist „Upon Bleak Grey Fields“ für Black-Metal-Fans aber den ein oder anderen Durchgang wert, denn mit ihrem kraftvollen Sound und einigen schicken Variationen können sich Timor et Tremor durchaus sehen lassen.
Fazit
„Upon Bleak Grey Fields“ mag weder besonders originell sein noch durch hervorstechende Spielfertigkeiten punkten. Für Blastbeat-Jünger hat die CD dennoch einiges zu bieten, denn an sich setzen Timor et Tremor ihr Konzept schon gut um und gefallen mit ihrem bodenständigen und geradlinigen Sound.
Mit etwas mehr Feinschliff kann hieraus noch mehr werden.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de