An diesem Freitag bringt die bayerische Gruppe Volksmetal ihr gleichnamiges Debütalbum heraus. Das Konzept der Band ist – wie der Name schon verrät – die Kombination von Metal und Volksmusik.
Das Ergebnis wird als „Metal zum Mitschunkeln und Volksmusik zum Headbangen“ angekündigt. Was davon zu halten ist verrät diese CD-Rezension.
Die Idee, volkstümliche Klänge mit der Musik der Moderne zu verbinden, ist ja nicht neu. Man denke zum Beispiel mal an die finnischen Eläkeläiset („Die Rentner“), die bekannte Pop-Stücke als skandinavische Polka umsetzen. Aus Deutschland ist vor allem Alexander Marcus bekannt, der mit seiner Electrolore (elektronische Musik + Folklore) die Hallen füllt.
So abwegig wie es auf den ersten Blick scheinen mag, ist das Konzept von Volksmetal also nicht. Und Bands, die irgendwelche Pop-Stücke oder dergleichen „vermetaln“, gibt es auch schon genug.
Trotzdem bringen Volksmetal zweifellos ihren eigenen Klang mit. Das liegt vor allem daran, dass nicht etwa auf Hochdeutsch, sondern im bayerischen Kauderwelsch gesungen wird. Passend dazu findet man auf der instrumentalen Seite eine Tuba und ein Akkordeon, die zwischen den schnellen Metal-Akkorden für Alpen-Flair sorgen.
Im Ergebnis klingt all das herrlich grotesk – und genau so ist es auch gewollt. Zwar ist Volksmetal im eigentlichen Sinne keine Parodie, dennoch ist das Projekt ganz klar auf Spaß ausgelegt. Dessen sollte man sich auch bewusst sein, denn allein von den Spielfertigkeiten her punkten Volksmetal genauso wenig wie aus produktionstechnischer Sicht.
Tolle Soli oder irgendeinen tieferen Sinn sollte man auf dem Album also nicht erwarten. Stattdessen spricht die CD am ehesten ein Party-Rock-Publikum an, denn zum Abfeiern taugt die bizarr-abstruse Stimmungsmusik auf jeden Fall.
Im Moment scheint aber noch nicht klar zu sein, in welche Richtung es in Zukunft für Volksmetal genau geht. Bisher hat ihr nur 37 Minuten langes Album noch etwas von einer Planskizze. Da gibt es selbst geschriebene Stücke im Stil von Party-Folk-Rock, Cover von Klassikern wie „Fürstenfeld“, genauso aber auch Balladen („Geh Lass Ma Mei Ruh“) oder seriösere und aufwendiger gemachte Titel wie „Küss die Hand Herr Kerkermeister“.
Am besten funktionieren Volksmetal bisher in ihrer Rolle als Stimmungsband. Wenn die Gruppe als solche ihr Songwriting noch steigern kann und aus ihrem Tuba-und-Akkordeon-Sound ein paar echte Ohrwürmer herrausholt, dann kann hier etwas draus werden.
Fazit
Volksmetal legen ein hörenswertes, wenn auch noch nicht ganz ausgereiftes Debütalbum vor. Man darf gespannt sein, was die Band aus dieser Grundlage macht. Potenzial ist auf jeden Fall da.
(ohne Punktewertung)
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de