Grave Digger – Clash of the Gods

Die deutsche Power-Metal-Band Grave Digger ist seit 32 Jahren eines der Flaggschiffe ihres Gernes.

Altersmüde ist die Gruppe dabei noch lange nicht, bringt sie doch praktisch alle zwei Jahre ein neues Album auf den Markt. Am 31. August ist es wieder so weit, dann erscheint Grave Diggers neues, mittlerweile 17-tes Album „Clash of the Gods“.

Thematisch schlagen die Metal-Veteranen dieses Mal einen anderen Weg ein. Ihr letztes Album „The Clans Will Rise Again“  beschäftigte sich noch mit Schottland. Mit „Clash of the Gods“ geht die Reise nun in die griechische Sagen- und Götterwelt.

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Geht es nur mir so oder kommt das neue Album von Grave Digger recht überraschend? Im Vorfeld der Veröffentlichung gab es gar keine großen Vorankündigungen, keine wirkliche Werbung oder dergleichen. An der Zeit war es wohl aber wieder, denn Grave Diggers letztes Album ist schon zwei Jahre alt – und den Rhythmus, spätestens nach zwei Jahren ein neues Album herauszubringen, hält die Band schon seit 20 Jahren.

Vorankündigungen hin oder her, seelisch vorbereiten muss man sich auf ein neues Grave-Digger-Album sowieso nicht. Das liegt einfach daran, dass die Formation schon seit Jahrzehnten den gleichen Stil fährt. Einen hörbaren Stilbruch oder wirkliche Überraschungen erwartet von „Clash of the Gods“ also sowieso niemand – man weiß bei Grave Digger was man bekommt.

Das gilt auch bei ihrem neuen Album unverändert weiter, auch wenn die Band thematisch nun die griechische Mythologie aufgreift. Die Texte drehen sich nun zwar um Medusa, Zerberus und allerhand Göttergestalten, vom Sound her ist aber alles beim Alten geblieben. Alles andere hätte einen auch ziemlich gewundert.

In den 45 Minuten Spielzeit von „Clash of the Gods“ gibt es also wieder den für Grave Digger so typischen, melodischen Power-Metal-Sound mit dickem Heavy-Metal-Einschlag. Alles sitzt, alles klingt vertraut, Fans der Band werden sich sofort heimisch fühlen. Das liegt natürlich auch wieder an Chris Boltendahl, dessen markanter Gesang den typischen Grave-Digger-Sound mit geprägt und unverwechselbar gemacht hat.

Nicht nur vom Konzept, auch von der Umsetzung her sind sich Grave Digger wieder absolut treu geblieben. So bietet „Clash of the Gods“ die typische Bandbreite der Band, die von ruhigen Balladen („Call Of The Sirens“) bis hin zu schnellen Stücken mit dicken Riffs und ordentlich Vortrieb reicht („Helldog“, „Warriors Revenge“).

Von den spielerischen Fähigkeiten her zeigen sich Grave Digger gewohnt gut. Es gibt auch die gewohnt knackigen Soli, die zwar nicht in übermäßig großer Zahl kommen, dafür aber immer lupenrein auf den Punkt gespielt werden. Was „Clash of the Gods“ fehlt sind ein, zwei richtige Hits, die das Album von anderen Grave-Digger-Scheiben abheben würden.

Wirklich abheben mag sich „Clash of the Gods“ von seinen Vorgängeralben aber nicht – weder im guten noch im schlechten. So hält die CD problemlos mit den anderen mit, wird aber nicht als einer der Meilensteine in die Geschichte von Grave Digger eingehen.

Fazit

Ein typisches, gutes Grave-Digger-Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de