Dirt – Rock ‘n’ Roll Accident

Am 23.11. erscheint das zweite Studioalbum der Groove-Metal-Band Dirt aus Schwäbisch Hall.

“Rock ‘n’ Roll Accident” ist gespickt mit zehn brandneuen Titeln und hat ordentlich Power. Das neueste Pferd im Stall der Massacre-Records-Familie definiert nicht nur den modernen Rock ‘n’ Roll neu, sondern stemmt sich vehement gegen den noch immer vorhandenen Metalcore-Trend.

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Die fünf Jungs von Dirt bezeichnen ihren Musikstil als “Southern Groove-Metal”, ein äußerst passender Terminus für ihre Mischung aus Heavy Metal und klassischem Rock!

“Rock ‘n’ Roll Accident” vereint ein gekonntes Spiel mit knackiger Rhythmik, unendlicher Power und absolut eingängigen Gesangsparts. Auffallend sind die vielen bluesigen Gitarrenspuren, besonders bei den unzähligen Soli.

Die Gitarrenspuren klingen so, wie es sich für Rock ‘n’ Roll gehört: Nicht zu anspruchsvoll und überladen, jedoch verfällt man auch nicht in das drei Akkorde Punk-Geschrammel á la Sex Pistols. Im Kontrast dazu stehen die teils rockigen, teils bluesigen Soli, die sich selbst von einander kontrastieren. Hierbei wird bedacht und sehr fein zwischen Melodieläufen und Metal-Shred differenziert.

Neben den üblichen Metal-Instrumenten nutzen Dirt dafür auch eine Akustikgitarre und eine Laute.

Die Drumparts sind geprägt von einem außerordentlichen Einsatz der Becken. Sie ergänzen das von der angepassten Grundrhythmik erzeugte Klangbild zu einem vollen Raumklang. Insbesondere bei den Drums klingt es stark nach Garagen-Sound, was in Assoziation zum Albumtitel keineswegs als Fauxpas verstanden werden kann.

Sänger und Gründer Sven Zaklikowski beherrscht den Stil des modernen Rockgesangs in besonders hohem Maße. Dabei lässt sich nur anmerken: Chapeau! Die Gesanglinien sind sowohl in ihrer Art als auch in ihrer Intensität auf die Begleitinstrumente abgestimmt. Auffallend ist, dass die Stimme der von Fozzy-Frontman Chris Irvine zum verwechseln ähnlich klingt.

In der Gesamtschau erzeugen Dirt ein rundes und ausgewogenes Bild aus weichen und harten Klängen mit ordentlich Power. Der drückende Bass ist prägend für diese Stilrichtung. Alle Titel bleiben dabei – im Gegensatz zu vielen anderen Alben der heutigen Zeit – auch ohne Abstriche live spielbar. Das einzige, was “Rock ‘n’ Roll Accident” noch fehlt, sind ein, zwei richtige Hits – ansonsten ist das Album aber wirklich gelungen.

Fazit

“Rock ‘n’ Roll Accident” ist ein gutes Album, das klassischen Rock gekonnt mit modernem Metal verbindet.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Florian Hans