Alter Self – Seven Deadly Blessings

Die griechische Band Alter Self hat sich eine Verbindung von Death- und Thrash Metal mit Progressive Metal zum Ziel gesetzt. Gegründet wurde die Gruppe schon im Jahr 2007, sah sich in der Folgezeit aber mehrfach Besetzungsänderungen ausgesetzt.

Jetzt endlich veröffentlicht die Band ihr Debütalbum. Es trägt den Titel „Seven Deadly Blessings“ und erscheint am 22. Februar. Ist der Stilmix der Band gelungen?

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Eine Mischung von harschem Death- und Thrash Metal auf der einen und melodischem, anspruchsvollem Progressive Metal auf der anderen Seite ist grundsätzlich keine schlechte Idee. Das Konzept verspricht einen großen stilistischen Spagat und damit auch einiges an Herausforderung.

Da wundert es einen eigentlich kaum, dass die Umsetzung bei Alter Self noch recht unspektakulär wirkt. Die Band bietet zum ganz überwiegenden Teil herkömmlichen Thrash Metal und lässt in diesen immer wieder melodische Gitarrenriffs und -soli aus dem Progressive Metal einfließen. Das geschieht aber ausschließlich in instrumentalen Passagen. Eine direkte Verbindung des harschen Growl-Gesang mit dem feinen Riffing findet nicht statt.

So kommt es, dass Death/Thrash Metal und Progressive Metal auf „Seven Deadly Blessings“ eigentlich mehr nebeneinander als miteinander existieren. Das für sich genommen könnte man noch verschmerzen. Erschwerend kommt aber hinzu, dass Alter Self den progressiven Anteil ihrer Musik immer auf die gleiche Art und Weise einfließen lassen.

Es gibt in jedem Stück exakt eine Instrumentalpassage mit Progressive-Riffs. Mal zwei oder drei? Nein. Noch dazu findet diese Progressive-Passage beinahe immer in der zweiten Hälfte eines Liedes statt. Man kann fast schon die Uhr danach stellen. Dies führt dazu, dass „Seven Deadly Blessings“ schon nach drei Liedern viel zu berechenbar wird.

Dabei sind die progressiven Parts ja gar nicht schlecht, im Gegenteil. Die Soli und Riffs sind lupenrein gespielt und auf hohem technischen Niveau. Was die spielerischen Fertigkeiten angeht brauchen sich die Gitarristen von Alter Self auch vor bekannteren Musikern keinesfalls zu verstecken.

Hieraus könnte man nur eben viel mehr machen als Alter Self das mit ihrem immer gleichen Schema tun. Auch wenn die Band ihre Soli ja zu Recht als Höhepunkt ihres Albums ausgemacht hat, wird sich auf diesem Element des Sounds doch zu sehr ausgeruht. Über die sehr gute Gitarrenarbeit hinweg liefern die Griechen nämlich wenig Besonderes. Dass mit „Halcyon“ auch ein instrumentales Stück mit Akustikgitarren mit von der Partie ist, ist da schon das Höchstmaß an Abwechslung.

Darüber hinaus zeigen sich Alter Self jenseits der Gitarrenpassagen aber als ziemlich gewöhnliche, kaum abwechslungsreiche Thrash-Metal-Band. Da geht noch mehr!

Fazit

In Zukunft wird es die Aufgabe von Alter Self sein, ihre verschiedenen Stilrichtungen konsequenter miteinander zu verbinden. Bisher geschieht das nur unzureichend, sodass „Seven Deadly Blessings“ nicht über einen soliden Status hinauskommt. Die guten Gitarrensoli zeigen, dass in dem Konzept noch Potenzial zu mehr steckt.

Punkte: 6 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de