2009 gründete der Schwede Andreas Pettersson seine Band De Arma, um melancholische Rock- und Metal-Musik zu machen. Die mittlerweile zum Trio angewachsene Gruppe stellt am 22. Februar ihr Debütalbum “Lost, Alien & Forlorn” vor.
Herausgekommen ist eine stilistisch weite Reise von Psychedelic Rock bis hin zu Black Metal.
Das rund 43 Minuten lange “Lost, Alien & Forlorn” ist eigentlich und grundsätzlich ein Rock-Album. De Arma bauen sich ein Fundament aus melancholischer, anspruchsvoller Rockmusik, die stellenweise vielleicht ein wenig an Klimt 1918 erinnert. Von diesem Fundament ausgehend steigern sich die Schweden dann aber immer wieder in den Metal hinein. Mitunter reicht ihr Weg von Rock nach Metal bis weit hinein in den Black Metal – Scream-Gesang und Blastbeats inklusive.
Damit stellen sich De Arma vom Konzept her in die Nähe von avantgardistischen Metal-Gruppen wie Alcest oder Agalloch, nur eben ohne die Folk-Bezüge der letzteren Band. Im Ergebnis bietet “Lost, Alien & Forlorn” damit eine Mischung aus Psychedelic Rock, Post Rock, Progressive Metal und Black Metal.
Das heißt jedoch nicht, dass sämtliche dieser Genres auch ständig vorkommen müssen. So gibt es mit Liedern wie “The Tower” auch reine Psychedelic/Post-Rock-Stücke ohne Metal-Einflüsse. Wenn die Metal-Einflüsse dann zum Tragen kommen, geschieht dies in stark unterschiedlicher Intensität. Das Stück “Left To Hide” leiht sich beispielsweise nur einige Screams aus dem Black Metal, während “Behind These Filthy Panes” mit Blastbeats und viel Tempo arbeitet und sich deutlich stärker an den Black Metal anlehnt.
Allen Stücken gemeinsam ist der stark hypnotische Charakter von “Lost, Alien & Forlorn”. De Arma setzen immer wieder auf repetitive Passagen – sich wiederholende Tonfolgen, sich wiederholende Effekte, sich wiederholende Textfragmente. Hiermit kreieren De Arma einiges an Atmosphäre.
Die kommt in den verschiedenen Stücken des Albums auch gut herüber, wobei die Stücke mit Metal-Einflüssen etwas besser dastehen als die ohne. Während die an Metal angelehnten Stücke von der Intensität des Genres profitieren, fehlt den reinen Rock-Liedern manchmal noch der letzte Pfiff. Das liegt auch an der etwas eintönigen klaren Gesangsstimme, die in den reinen Rock-Stücken ohne die Unterstützung der Screams manchmal etwas einsam dasteht.
Vom Songwriting her ist “Lost, Alien & Forlorn” nicht als Hit-Album mit packenden Refrains gedacht. Die gesamte Konzeption ist eben auf markante Loops und die repetitiven Elemente ausgelegt, was dem Ambiente des Albums auch zugute kommt. Wer eher auf stimmungsvolle Refrains und Musik zum Feiern aus ist, ist ohnehin nicht die Zielgruppe von De Arma.
Fazit
Ein vielseitiges und ungewöhnliches Album, das im Rock-Teil bisweilen noch leicht abfällt.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de