Lux Divina – Possessed By Telluric Feelings

Die Wurzeln der spanischen Metal-Band Lux Divina reichen bis in das Jahr 1998 zurück. Viele Besetzungswechsel sorgten jedoch dafür, dass es bis zum Debütalbum der Gruppe über zehn Jahre dauerte.

Nach dem Debüt von 2009 folgt nun am 19. April das zweite Album der Band. Es trägt den Titel “Possessed By Telluric Feelings” und wird als Pagan Black Metal angekündigt.

lux divina - possesed by telluric feelings
Den Begriff Black Metal sollte man bei Lux Divina nicht zu eng auffassen, beschreibt er die Musik der Spanier doch nur unzureichend. Zwar bedient sich die Band wichtiger Stilelemente des Black Metal, allen voran Blastbeats und Scream-Gesang, das jedoch bildet nur eine Seite ihres Klangbilds ab.

Auf ihrem 49 Minuten langen Album setzt die Band nämlich ebenso auf langsamere, vom Härtegrad her stark zurückgenommene Passagen und – besonders auffällig – auf Klargesang. Der Klargesang spielt dabei keinesfalls eine nur untergeordnete Rolle, sondern tritt gleichberechtigt mit den Screams auf.

Das Element “Pagan” in der Stilbeschreibung der Band ist auf “Possessed By Telluric Feelings” vor allem inhaltlich zu verstehen. Thematisch setzen sich Lux Divina nämlich primär mit Naturmystik auseinander. Klanglich kommt der Pagan-Aspekt eher wenig zum Tragen, denn Folklore-Instrumente hört man allenfalls in kurzen Instrumentalstücken (“Ode To December Moon”).

In den eigentlichen Metal-Stücken konzentriert sich die Band hingegen voll auf die üblichen Metal-Instrumente. Zusammen mit dem zweischneidigen Gesang, einem wechselhaften Klangbild und der naturmystischen Thematik erinnern die Spanier manchen Hörer womöglich an Alcest. Im Vergleich zu den Franzosen werden Lux Divina in ihren schnellen Passagen aber härter und haben ein etwas kälteres Klangbild.

Von der technischen Umsetzung her zeigt “Possessed By Telluric Feelings” Stärken und Schwächen. Als Höhepunkt des Albums tut sich der immer lupenreine Klargesang hervor, den man in dieser Güte auf einem an Black Metal angelehnten Album nicht erwartet hätte. Das Schlusslicht bilden hingegen die drögen Gitarrenriffs, die flächig und wenig inspiriert wirken. Hier ist in Zukunft ein höherer spielerischer Standart gefordert.

Etwas mehr ginge auch noch beim Songwriting. Zwar erwartet man von einem eher auf die Atmosphäre ausgelegten, unkonventionell daherkommenden Album nicht unbedingt Hits. Ein paar markante Melodien oder dergleichen sollten es allein um der Zugänglichkeit Willen aber schon sein. Gut gefällt hingegen schon das breit angelegte und damit abwechslungsreiche Klangspektrum.

Fazit

Ein stilistisch auffallendes Album, das in manchen Disziplinen aber noch Schwächen zeigt.

Punkte: 6.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de

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