Seit Fjoergyn 2009 mit „Jahreszeiten“ ihre Album-Trilogie abgeschlossen haben, hat man von der unkonventionellen Metal-Band nicht mehr viel gehört. Nach dreieinhalb Jahren melden sich die Thüringer nun mit ihrem vierten Album zurück.
Es trägt den Titel „Monument Ende“ und erscheint am 31. Mai.
„Monument Ende“ hat eine üppige Laufzeit von gut einer Stunde. Mit ihrem neuen Album knüpfen Fjoergyn stilistisch direkt an ihre früheren Werke an. Wie von der Band gewohnt geht es auf „Monument Ende“ also vielseitig und durchaus auch ein Stück weit avantgardistisch zu.
Als Grundgerüst dient der Gruppe hierbei ein melodischer Metal, der eine hohe Bandbreite an Stimmungen abdeckt. Progressive Riffs und Klargesang findet auf „Monument Ende“ genauso ihren Platz wie tiefe Growls und beizeiten sogar einige Blastbeats.
Das eigentlich charakteristische am Sound von Fjoergyn sind aber die zahlreichen Einwürfe aus der klassischen Musik. Die kommen auf „Monument Ende“ genauso vielseitig herüber wie das Metal-Fundament. So setzen Fjoergyn im Hintergrund ihres Klangbildes oft auf einen breiten, orchestralen Bombast – manchmal aber auch nur auf zarte Flöte oder ein feines Glockenspiel.
Diese Elemente durchziehen das gesamte Album und geben der Musik von Fjoergyn einiges an Wiedererkennungswert und Atmosphäre. Damit sticht die Gruppe aus der Masse an alternativer Metal-Musik durchaus hervor.
Einige Probleme, die auf „Monument Ende“ auftreten, holen Fjoergyn aber manches Mal auf den Boden der Realität zurück. So ist der Gesang auf dem Album über weite Strecken zu leise gemischt. Außerdem ist das Werk mit Sicherheit kein Hit-Album. Besonders hervorstechende Melodien oder Refrains haben Fjoergyn nämlich nicht im Angebot.
Dass keine echten Ohrwürmer vertreten sind, wertet ein sowieso eher als Gesamtkunstwerk konzipiertes Album zwar nicht automatisch ab. Einige wirklich markante Melodien oder eben Refrains hätte man sich als roten Faden aber schon gewünscht. Zwar ist „Monument Ende“ immer abwechslungsreich, ein oder zwei wirkliche Höhepunkte hätten aber sicher nicht geschadet.
Vom spieltechnischen Aspekt her verhält es sich ähnlich wie mit dem Songwriting: Fjoergyn zeigen sich zu jeder Zeit grundsolide, wirklich vom Hocker reißt es einen aber nicht. Halsbrecherische Gitarrenriffs oder dergleichen sollte man von „Monument Ende“ also nicht erwarten. Das tun Fans von Fjoergyn aber wahrscheinlich sowieso nicht. Die sind sich auch darüber im Klaren, dass das Album einiges an Einarbeitungszeit erfordert. Wer damit leben kann erhält ein abwechslungsreiches, ausgefallenes Werk.
Fazit
Ein originelles und stilistisch markantes, jedoch nicht ganz ausgereiftes Album.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de