Die nordrhein-westfälische Gruppe Suidakra zieht in wechselnder Besetzung seit beinahe 20 Jahren durch die Lande. Ihr Melodic Death Metal mit Folklore-Einschlag ist dabei schon seit jeher auch anderen Metal-Bands Folk-Einflüssen ein Orientierungspunkt.
Gut zwei Jahre nach ihrem letzten Album „Book Of Dowth“ haben Suidakra nun ihr neues Album „Eternal Defiace“ fertig gestellt. Es erscheint am heutigen Freitag.
„Eternal Defiance“ ist in verschiedenen Versionen zu haben. Die reguläre Auflage kommt mit Intro und neun Lieder auf eine Laufzeit von rund 46 Minuten. In der limitierten Version ist zusätzlich Suidakras Cover des traditionellen irischen Folk-Stücks „Mrs. McGrath“ enthalten
Den Einstieg in „Eternal Defiance“ liefert „Storming The Walls“ als gelungenes, orchestral angehauchtes Intro. Danach beginnt das eigentliche Album und Suidakra zeigen sich in ihrer gewohnten Manier. Das Grundgerüst aus sauberem Melodic Death Metal wird vor allem von prägnanten, knackigen Gitarrenriffs bestimmt. Demgegenüber bilden die tiefen Growls von Sänger Arkadius einen markigen Kontrast.
Der Folk-Anteil, wenngleich etwas höher als auf anderen Suidakra-Alben, bleibt dabei meistens überschaubar. Primär sind Suidakra eben eine Melodic-Death-Metal- und keine reine Folk-Metal-Band. So werden die Folk-Instrumente meistens nur in den Bridges oder in sonstiger begleitender Funktion eingesetzt. Ein Stück wie „Pair Dadeni“, wo der Dudelsack prägend in der Strophe steht, ist da die absolute Ausnahme.
Das Klangbild von Suidakra ist gewohnt breit gefächert und bietet viel Abwechslung. Von harten Stücken wie „Rage For Revenge“ mit seiner Wand an Blastbeats geht die Reise bis hinunter zu zwei ruhigen Balladen. In einer davon, „Damnatio Memoriae“, singt Arkadius selbst in seiner Klarstimme. Die andere, „The Mindsong“, wird von Tina Stabel übernommen, die auch an anderen Stellen des Albums zu hören ist. Stabel, die schon auf „Book Of Dowth“ zu hören war und bei Gelegenheit auch mit Suidakra auftrat, trägt mit ihrer lupenreinen Stimme durchaus ihren Anteil zum Gelingen des Albums bei.
Was „Eternal Defiance“ noch fehlt, ist ein richtiger Mitgeher. Auf „Book Of Dowth“ gab es zum Beispiel „Dowth 2059“, bei dessen wuchtigem und trotzdem sehr eingängigen Refrain („The Book of Dowth is calling…“) man schon beim ersten Durchlauf dabei war. Solche Momente bietet das Songwriting dieses Mal eher nicht. Aber nun gut, Suidakra sind allein von ihrer Machart her eben weniger auf Stimmung getrimmt als zum Beispiel Adorned Brood und auch von Korpiklaanis mitreißendem, aber wenig tiefgründigen Konzept meilenweit entfernt.
Dafür bieten einem Suidakra eine wirklich hochwertige Konzeption, eine sehr saubere Umsetzung und tadellose gesangliche und spielerische Leistungen. Ihr Cover von „Mrs. McGrath“, also das zusätzliche Lied auf der limitierten Version, ist übrigens sehr gelungen. Wer im Vergleich zur normalen Auflage also noch ein paar Münzen mehr entbehren kann, macht keine schlechte Investition.
Fazit
Suidakra legen einmal mehr ein gutes Album vor.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de