Chaos Beyond aus Österreich spannen mit ihrer Musik einen Bogen von Melodic Metal bis hin zu Death Metal. Nach ihrem Debüt aus dem Jahr 2011 und einem Wechsel am Mikrofon stellt die Gruppe nun ihr zweites Album vor.
Es heißt „The Drawing Board“ und erscheint am 14. Juni.
Zu einem großen Teil könnte man Chaos Beyond eigentlich in die Melodic-Death-Metal-Ecke stellen. Zwar kommen bei den Österreichern nicht am laufenden Band Blastbeats vor, man findet jedoch die Kombination von harschem Growl-Gesang und hochmelodischen Gitarrenriffs.
Der Growl-Gesang ist bei den Österreichern aber nicht die einzige Gesangsspur. Mit ebenso hohem, teilweise noch höherem Stellenwert tritt nämlich auch Klargesang auf. Growls und Klargesang spielen sich mal gleichberechtigt den Ball hin und her, mal überlassen sie der jeweils anderen Gesangsspur aber auch über ein ganzes Lied hinweg die Führung.
Wenn allein der Klargesang vorherrscht, dann machen Chaos Beyond im Prinzip reinen Melodic Metal ohne den Death-Aspekt. Die Growls wiederum gehen in der Stimmfarbe mitunter auch in höhere Tonlagen und erinnern dann an Metalcore. Insgesamt ist das Klangbild bei Chaos Beyond also ziemlich vielschichtig.
Bei der Umsetzung fallen die guten spielerischen und gesanglichen Fertigkeiten auf. Auf der instrumentalen Seite sind es in erster Linie die sehr sauberen, lupenrein gespielten Gitarrenriffs, die überzeugen. Gesanglich bleibt vor allem der hochwertige Klargesang hängen. Die Abmischung ist durchgehend in Ordnung und fällt weder positiv noch negativ wirklich auf.
Noch recht wechselhaft kommt das Songwriting herüber. Chaos Beyond haben zwei, drei Stücke, die mit knackigen Melodien und Refrains gut ins Ohr gehen. Andere wiederum rauschen dafür geradezu an einem vorbei. In Zukunft muss es also die höchste Priorität von Chaos Beyond sein, das gute Songwriting-Niveau ihrer besten Momente durchgehend zu halten. Anderenfalls laufen Teile ihrer Alben Gefahr, wie Füllmaterial zu wirken.
Fazit
„The Drawing Board“ ist noch nicht ganz ausgereift, aber dennoch hörenswert. Mit etwas Feinarbeit vor allem am Songwriting ist bei Chaos Beyond in Zukunft noch mehr drin.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de