But We Try It aus Wuppertal spielen eine Mischung aus melodischem Death Metal und Thrash Metal. Zweieinhalb Jahre nach ihrem Debüt “Dead Lights” bringt die Gruppe am heutigen Freitag ihr zweites Album “A Twisted Sanctuary” auf den Markt.
Eigentlich hätte die CD schon vor über einem Monat erscheinen sollen, jedoch waren But We Try It etwas vom Pech verfolgt. Was passiert ist und wie sich das Werk anhört lest ihr in dieser Rezension.
Als Veröffentlichungstermin für “A Twisted Sanctuary” war eigentlich der 5. Juli geplant. Das Plattenlabel, das mit dem Vertrieb betraut war, ging jedoch kurzerhand in die Pleite. Anstatt langwierig nach einem neuen Label zu suchen, haben But We Try It die Veröffentlichung ihrer CD jetzt selbst in die Hand genommen. Ab dem 16. August soll das Album nun auch ohne Label im Handel erhältlich sein.
Vom Stil her hat sich bei But We Try It praktisch nichts verändert, wer “Dead Lights” kannte findet sich also auch auf “A Twisted Sanctuary” gleich zurecht. Das Album ist gekennzeichnet von einem melodischen, zum größten Teil im Midtempo gehaltenen Klangbild, das für Death-Metal-Verhältnisse nicht übermäßig hart daherkommt. Großen Wert wurde auf melodische Gitarrenriffs gelegt, dazu kommt ein gelungener Wechsel zwischen Growl- und Scream-Gesang.
Insgesamt kommt der Sound von But We Try It recht klassisch herüber. Die Band verwendet nur minimale Klavier- und Elektronik-Schnipsel und bleibt ansonsten voll bei den Grundfesten des Genres. Das einzige, was vom Stil her wirklich modern wirkt, sind die gelegentlichen Klargesang-Einwürfe, die aber nie überhand nehmen.
Die Momente mit klarem Gesang, die sich zum Beispiel in “Through the Peril” bemerkbar machen, verleihen dem Sound der Band etwas Abwechslung. Wenn dieses zusätzliche Element aber wegbleibt, sieht es mit dem Variantenreichtum schon weniger gut aus. So klingen einige Lieder ohne Klargesang schlichtweg zu gleich – hier sollte in Zukunft noch ein bisschen mehr passieren.
Gut steht hingegen die technische Seite des Albums dar. Neben einer gelungenen Abmischung fallen auch ordentliche spielerische Fertigkeiten auf. Vor allem die sauberen Gitarrenriffs sind gelungen und bilden einen schönen Kontrast zum ansonsten eher düsteren Klangbild.
Das Songwriting auf “A Twisted Sanctuary” weiß nie wirklich zu begeistern, geht aber immer in Ordnung. Hervorstechend sind vor allem einige wenige Überraschungen wie “Promises”. Das Lied kommt quasi als Death-Metal-Ballade daher und wurde auch gelungen umgesetzt – gut so! Richtig griffige Melodien oder Ohrwurm-Refrains findet man auf “A Twisted Sanctuary” hingegen nicht. Den großen Hit sollte man auf dem Album also eher nicht erwarten – eines ordentlichen Standards kann man sich aber immer gewiss sein.
Fazit
But We Try It haben das Level ihres Debütalbums auf ihrem zweiten Werk gehalten. Damit ist “A Twisted Sanctuary” kein Musthave, für Fans des Genres aber durchaus hörenswert.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de