Svattjern sind eine Klischee-Black-Metal-Band wie aus dem Bilderbuch. Die fünf Musiker schauen auf ihren Promotion-Fotos grimmig drein, sind weiß geschminkt, haben finstere Texte und frönen dem rohen Black Metal der 90er-Jahre. Beheimatet ist die Band – na klar! – in Norwegen.
2003 fanden sich Svattjern zusammen, 2009 veröffentlichten sie ihr Debüt und sind nun bei Album Nummer drei angekommen. Das trägt den Titel „Ultimatum Necrophilia“ und erscheint am 7. Februar.
Auf ihrem knapp 43 Minuten langen Album ziehen Svattjern ihr Oldschool-Konzept voll durch. Einflüsse aus anderen Genres findet man also ebenso wenig wie größere Überraschungen. Stattdessen bieten Svattjern einen rohen, nicht überproduzierten Sound, wie man ihn von einer Oldschool-Scheibe erwartet.
Das Maß an Abwechslungsreichtum – und auch das ist für ein stilistisch bewusst eng gefasstes Werk typisch – ist überschaubar. So bewegen sich die Variationen meistens im Bereich von Spielgeschwindigkeit und Riffing. Was die Spielgeschwindigkeit angeht führt die Reise von vergleichsweise gemächlichen Midtempo-Strophen bis hinauf zu Hightempo-Passagen mit kräftigen Blastbeats.
Das Riffing hat einen größeren Anteil an der Variation des Klangbildes und gerät zum größten Pluspunkt des Albums. Einerseits bietet die Gitarrenarbeit die typisch schrillen Black-Metal-Riffs, die einen bewusst kalten Klang haben und auf „Ultimatum Necrophilia“ gut umgesetzt sind. Andererseits kommen auch etwas groovigere Riffs vor, die von Rhythmus und Struktur eher an Rock erinnern.
In Sachen Riffing bietet das Album also mehr als man eigentlich erwartet hätte. Darüber hinaus ist „Ultimatum Necrophilia“ leider ziemlich berechenbar geworden. Gesang und Spielfertigkeiten sind grundsolide, auf wirkliche Soloeinlagen wird verzichtet. Auch das Songwriting zeigt sich durchaus ordentlich, aber auch nicht viel mehr als das.
So gibt es auf „Ultimatum Necrophilia“ kein wirklich hervorstechendes Lied, aber auch keines, das nach unten abfällt. Insgesamt klingen Svattjern ähnlich wie auch viele andere Bands des Grenes. Die Norweger haben bekanntes grundsolide und ordentlich umgesetzt, ohne dabei aber wirklich Akzente zu setzen.
Fazit
Ein grundsolides Album ohne weitere Besonderheiten. Fans der Oldschool-Schiene im Black Metal können getrost reinhören, zum unbedingten Pflichtkauf wird „Ultimatum Necrophilia“ aber nicht.
Punkte: 6.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de