Stoneman – Goldmarie

Die Gothic/Electro-Rock-Band Stoneman aus der Schweiz hat heute ihr viertes Album veröffentlicht. Das trägt den Titel “Goldmarie” und wartet mit einer dicken Überraschung auf. Nach drei Alben auf Englisch ist “Goldmarie” nämlich Stonemans erstes Album komplett auf Deutsch.

Wie es sich anhört erfahrt ihr in dieser Rezension.

stoneman - goldmarie
Die Gesamtspielzeit von knapp 38 Minuten fällt bei “Goldmarie” nicht besonders üppig aus, auch weil man eines der Lieder (“Freundlich sein”) schon vom 2007er-Album “How To Spell Heroin” kennt. Dort war es damals das einzige deutsche bei ansonsten nur englischen Liedern.

Jetzt wird wie gesagt das komplette Album auf Deutsch gesungen – und dass eine Band im zehnten Jahr ihres Bestehens noch so eine tiefgreifende Wendung hinlegt, ist schon ungewöhnlich.

Die deutschen Texte sind dabei auf “Goldmarie” aber noch von unterschiedlicher Qualität. Einige sind gut, manchmal scheint man aber nach dem Motto zu verfahren: Hauptsache es reimt sich.

Auch wenn die Texte also nicht immer überzeugen, ist der Gesang an sich trotzdem eines der Highlights des Albums. Über das ganze Album hinweg ist nämlich ein Wechsel von zwei Stimmfarben zu hören – auf der einen Seite klar und melodisch, auf der anderen Seite rau und verzerrt. Das hin und her zwischen den beiden Gesangsstilen wirkt nie aufgesetzt. Im Gegenteil: Der zweigleisige Gesang ist nicht nur gekonnt umgesetzt, sondern gibt “Goldmarie” auch ein hohes Maß an Wiedererkennungswert.

Die instrumentale Seite von Stoneman kommt hingegen ohne irgendwelche Innovationen aus. Überraschungen sollte man also nicht erwarten, dafür hat die Band aber bekanntes gut umgesetzt. Das Klangbild der Gothic/Electro-Rock-Gruppe ist stark auf die elektronische Komponente ausgelegt, Gitarrenriffs drängen sich hingegen selten in den Vordergrund. Neben den elektronischen Spuren ist hier und da auch mal ein Klavier zu hören.

Meistens sind die Lieder schnell und stimmungsvoll, Stoneman haben aber auch eine gute Rock-Ballade mit im Gepäck (“Der rote Vorhang”). Auch ohne stilistisch das Rad neu zu erfinden, bieten die Schweizer dem Hörer also genügend Variation und Abwechslung.

Positiv fällt nicht zuletzt auch das gute Songwriting des Albums auf. Stoneman haben tatsächlich eine ganze Reihe guter Melodien und auch manchen wirklich knackigen Refrain dabei. Auch wenn “Goldmarie” insgesamt nicht perfekt ist, kommen Freunde des Genres also sicher auf ihre Kosten.

Fazit

Ein hörenswertes Album.

Punkte: 7.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de

 

2 Gedanken zu „Stoneman – Goldmarie

  1. Pingback: Neues Video von Stoneman | DARK-FESTIVALS.DE

  2. Pingback: Stoneman mit neuem Video | DARK-FESTIVALS.DE

Kommentare sind geschlossen.