Die drei Musiker von A Nice Play to Stay aus Italien machen komplett instrumentale Rockmusik. Der Sound des Trios ist komplex aufgebaut und geht durchaus in Richtung Artrock.
Am 20. Juni bringen A Nice Play to Stay ihr Debütalbum “Reversion” heraus. Diese Rezension nimmt es näher unter die Lupe.
Das acht Lieder und gut 49 Minuten Gesamtspielzeit umfassende Album hat nicht umsonst einen Astronauten auf dem Cover. Der Sound von A Nice Play to Stay klingt nämlich tatsächlich irgendwie schwebend oder schwerelos.
Viele Instrumente brauchen A Nice Play to Stay dafür nicht, denn das Fundament besteht lediglich aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Hierüber legen die Italiener gelegentlich elektronische Synthesizer. Weitere Klanggeber wie zum Beispiel ein Glockenspiel in “Lost and Confused” bleiben die absolute Ausnahme.
Diesen beinahe minimalen Fundus an Instrumenten bauen A Nice Play to Stay komplex und vielschichtig auf. All das geschieht wie gesagt komplett instrumental, ohne ein einziges Wort Gesang. Der Sound an sich bleibt dabei zwar immer als Rock erkennbar, ist aber durchgehend weich.
Nimmt man zum Beispiel den instrumentalen, kernigen Stoner Rock von Karma to Burn zum Vergleich, haben A Nice Play to Stay wirklich ein sehr geschmeidiges, abgerundetes Klangbild. Sowohl vom Härtegrad her als auch der ganzen Machart der Musik erinnern mich die drei Italiener vor allem an Wassermanns Fiebertraum – falls das jemandem was sagt.
Umgesetzt haben A Nice Play to Stay ihr Konzept auf “Reversion” wirklich gut. Zwar gibt es manchmal noch kleine Längen, doch gerade für ein Debüt liefert die Band hier eine gute Leistung ab. Das gilt für die sauberen Spielfertigkeiten, die auch Soli beinhalten. Das gilt vor allem aber auch für die dichte Atmosphäre – und auf die kommt es beim Artrock ja an.
So kreieren A Nice Play to Stay ein vielseitiges, mitunter auch surreal anmutendes Ambiente. Dieses deckt Stimmungsbilder ab, die von leicht und frei bis traurig und schwer reichen. Weiter so!
Fazit
Ein gutes Debüt und für Freunde des kunstvollen, instrumentalen Rocks durchaus ein Geheimtipp.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de