Wacken Open Air 2014 – Festivalbericht

25 Jahre Wacken Open Air, das muss gefeiert werden! Auch in diesem Jahr haben sich dazu erneut über 75.000 Metalheads im kleinen Dorf Wacken in Schleswig-Holstein eingefunden um mal wieder richtig einen drauf zu machen.

Vom 30. Juni bis zum 2. August wurde auf 220 Hektar Land gefeiert, geheadbangt, getrunken und Show gelaufen. Dieser Festivalbericht blickt auf die Jubiläumsausgabe des bekanntesten Metal-Festivals der Welt zurück.

Zum Jubiläum des Wacken Open Airs bemühten sich die Veranstalter, den Festivalbesuchern etwas Besonderes zu bieten. So waren im Lineup auch zahlreiche große Namen wie Slayer, Hatebreed, Megadeth, Avantasia, Arch Enemy oder Kreator vertreten.

Einigen der Festivalgänger war das aber anscheinend nicht genug. Obwohl bei den genannten Bands das weite Infield jedes Mal so gefüllt war, dass man befürchtete, die Campingplätze seinen nun menschenleer, regte sich bei einem Teil der Festivalbesucher Unmut.

Zum Jubiläum des bekanntesten und größten Metal-Festivals der Welt hätten sich einige noch mehr Höhepunkte im Lineup oder hier und da Überraschungen wie Gastauftritte gewünscht. Leider beschränkten sich die nennenswerten Gastspiele auf einen Auftritt von Doro bei der Kapelle der Wackener Feuerwehr am Freitag.

Als am Freitagabend aber Motörhead die Bühne betraten und Lemmy Kilmister ein komplettes Konzert in herausragender Form gab, war jedes Murren verflogen. Bei dieser Show, einem ersten Höhepunkt des Festivals, machten sich wohl die wenigsten noch Gedanken darüber, in Sachen Lineup zu kurz gekommen zu sein.

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Gute Stimmung bei den Konzerten

Auch was das Engagement der Bands gegenüber ihren Fans anging, kam sicher niemand zu kurz. Viele der auftretenden Gruppen standen lange für Meet & Greet zur Verfügung. Dort bildeten sich lange Schlangen an Festivalbesuchern, die Autogramme oder ein Foto mit ihren Lieblingsbands ergattern wollten.

Samstags sorgten dann Arch Enemy, Kreator, Megadeath und Konsorten für ausgelassene Stimmung. Doch nicht nur die härteren Bands waren gut aufgelegt, auch die Freunde der ruhigeren Klänge wurden reichlich bedient. Dafür stand nicht zuletzt auch die Mittelalter-Rock-Band Schandmaul, deren Show für manche den krönenden Abschluss des Festivals markierte.

Nicht nur im Infield, auch auf diversen Nebenschauplätzen wurde das ganze Festival über einiges geboten. So zum Beispiel im Wackinger-Village. Dort lockten Show-Acts wie die Wasteland-Warriors, die Bruchenball-Turniere, Ritterspiele und vieles mehr die Besucher zum Verweilen ein. In ruhigeren Zonen konnten die Besucher pausieren, sich ausruhen, mittelalterliche Waren, Getränke und Speisen erstehen oder den weniger bekannteren Bands wie Dunkelschön, Pampatut oder Saor Patrol lauschen.

Zu den sehenswerten Programmpunkten jenseits der Hauptbühne gehörte auch das 3. Metal-Battle. Dieses wurde am Mittwoch und Donnerstag ausgetragen und verdient von der spanischen Band In Mute für sich entschieden. Nach den Metal-Battles ging es auch im Zelt hoch her. Dort wurde eine bunte Mischung geboten die aus so unterschiedlichen Acts wie dem Comedian Bembers und der Led-Zeppelin-Coverband Letz Zep bestand.

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Für vielseitiges Rahmenprogramm war gesorgt

Nicht nur die Ohren, auch der Magen wurde wieder einmal gut versorgt. An 100 Gastronomieständen gab es alles was das Herz begehrte, von der Brezel über Fischspezialitäten bis hin zu Tim Mälzers Pizzawagen. Wer Hunger hatte, durfte jedoch erneut seinem Geldbeutel eine Schlankheitskur verpassen. Dänische Hot-Dogs wechselten zum Beispiel für 5,- € den Besitzer.

Oftmals schüttelten die Festivalbesucher über die stellenweise exorbitanten Preise den Kopf. Unsere Nachfrage bei den Wacken-Fans ergab, dass viele auf mitgebrachte Speisen verzichten würden, wenn denn die Preise für das Essen vor Ort in einem bezahlbaren Rahmen blieben. Immerhin sah die Welt bei den Getränken wieder ganz anders aus.

Hier war der einzige bekannte Kritikpunkt, dass der 0,3-Liter-Becher Wasser lediglich 1,- € günstiger war als Bier. In diesem Punkt wurde aber mitgedacht und den Full-Metal-Bags, die die Festivalbesucher bekamen, lagen Trinktüten bei, die man an jeder Trinkwasserstation auffüllen konnte – gut so.

Organisatorisch gab es seitens der Festivalbesucher in diesem Jahr leider auch viel Negatives zu berichten. Die größten Aufreger hatten dieses Mal ausnahmslos die Nutzer der Campingplätze zu berichten. Dort gab es gemessen an der Besucherzahl zu wenige Miet-Toiletten. Nach Schilderung der Camper beschränkte sich die verantwortliche Firma im Lauf des Festivals auch darauf, das Toilettenpapier wieder aufzufüllen, vernachlässigte aber stellenweise vollends die Reinigung.

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25 Jahre Wacken Open Air

Dies führte dann auch zu längeren Schlangen vor den „Bezahl-Toiletten“, die nach Aussagen der Anwesenden aber nicht immer einen besseren Eindruck machten als ihre blauen Kollegen. Neben den Problemen mit den sanitären Anlagen nannten Festivalbesucher als Kritikpunkte unter anderem zu wenige Wasserspender auf dem gigantischen Infield, längere Wartezeiten bei der Ausgabe von Bändchen und Full-Metal-Bags und zu wenige geöffnete Eingänge bei Eröffnung des Infields am Freitag, wodurch einige Festivalbesucher zu spät zum Konzert von Chthonic kamen.

Trotz solcher organisatorischen Unstimmigkeiten war das Wacken Open Air auch 2014 wieder ein gelungenes Festival. Das Lineup musste in diesem Jahr oft auch Kritik einstecken, die schien mit der Zeit aber weniger zu werden. Gemessen an der Stimmung vor den Bühnen kam der ganz überwiegende Teil der Besucher zweifellos auf seine Kosten.

Wir jedenfalls freuen uns bereits auf Wacken 2015, das bereits jetzt ausverkauft ist. Auch das zeigt wieder, welchen Stellenwert das Festival bei den Fans genießt. So bleibt noch zu sagen: See you 2015, rain or shine!

 

Bericht: Stefan Rüstig

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