Gut drei Jahre nach „The Cruellest Month“ hat die englische Dark-Folk-Band Sol Invictus jüngst ihr neuestes Album „Once Upon A Time“ veröffentlicht. Für die 1987 von Tony Wakeford gegründete Gruppe ist es bereits ihr 18. Studioalbum.
Diese Rezension beschäftigt sich näher mit „Once Upon A Time“.
Im Vergleich zum Vorherigen Album bleibt auf dem gut 52 Minuten langen „Once Upon A Time“ vieles beim Alten. Das Fundament bildet ein ruhiger, eher düsterer Folk-Sound, der auf Flöte, Geige, vor allem aber Akustikgitarre setzt. Abseits der langen Instrumentalpassagen liegt hierüber der ruhige, gleichmäßige Gesang von Tony Wakeford. Der ist nicht besonders abwechslungsreich, aber sehr markant.
Bis hierhin läuft also alles in gewohnten Bahnen. Im Gegensatz zu früheren Alben wird auf „Once Upon A Time“ aber auch der E-Gitarre ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die tritt zwar bei weitem nicht ständig auf, wenn sie aber zum Einsatz kommt, prägt die das Klangbild ganz wesentlich. Mit ihrem Spiel bewegt sie dann den eigentlich im Folk verwurzelten Sound mitunter stark in Richtung Psychedelic Rock.
In das ohnehin nebulös-schummrige Konzept von Sol Invictus fügt sich das gut ein. So setzt die Band auch auf ihrem neuen Album vor allem wieder auf die Atmosphäre. Die größten Hits oder markantesten Melodien liefern Sol Invictus also nicht – solche Attribute erwarten die Fans aber auch nicht.
Stattdessen geht es erneut um das nicht leicht greifbare Ambiente, dem sich die Band verschrieben hat. Dieses kommt auch auf „Once Upon A Time“ wieder gut herüber. Vor allem Flöte und Geige sorgen im Hintergrund dafür, dass dem ganzen Klangbild immer etwas Surreales anhaftet. Elemente wie der sonderbare Hintergrundgesang im Titelstück „Once Upon A Time“ oder merkwürdig wabernde Klangeffekte in „13 Coils“ tun ihr übriges.
Fans dieses ungewöhnlichen Klangkonzepts werden auf „Once Upon A Time“ also wieder einmal gut bedient.
Fazit
Von ihrem musikalischen Konzept her sind Sol Invictus sicher nichts für jeden. Wer dem trüb-surrealen Sound aber aufgeschlossen gegenübersteht und ein wenig Einarbeitungszeit mitbringt, der bekommt mit „Once Upon A Time“ ein hörenswertes und detailreiches Album.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de