May The Silence Fail ist der Name einer jungen Melodic-Death-Metal-Band aus Deutschland. Die Gruppe setzt sowohl auf Growl- als auch auf Klargesang. Beide Gesangsarten – und das ist ungewöhnlich – werden von Sängerinnen dargeboten.
Nach zwei EPs und diversen Konzerten veröffentlicht die Band nun am 10. Oktober ihr Debütalbum “Of Hope And Aspiration”. Was es taugt erfahrt ihr in dieser Rezension.
May The Silence Fail spielen Melodic Death Metal, stehen aber für eine sehr moderne Ausrichtung des Genres. Obwohl die Band sowohl Growl- als auch Klargesang benutzt, geht sie eben gerade nicht in den Bereich von Metalcore oder Hardcore hinein.
Diese Kombination – Zweistimmigkeit ja, Core nein – ist (noch?) nicht besonders häufig. An anderen Bands mit diesem Konzept fällt mir spontan All Will Know ein, das war es dann aber auch schon.
Im Gegensatz zu den eher an Core orientierten Bands haben May The Silence Fail einen meistens sehr sauberen Instrumentenklang. Immer wieder schleicht sich zwar auch eine Thrash-Note mit ein, in aller Regel überwiegt auf “Of Hope And Aspiration” aber eine lupenreine Instrumental- und vor allem Gitarrenarbeit.
Ungewöhnlich ist natürlich der Blick ins Lineup, da hier zwei Frauen an den Mikrofonen stehen. Ausgerechnet das wird bei May The Silence Fail aber nicht zum großen Herausstellungsmerkmal. Im Vergleich zu beispielsweise Arch Enemy liegt bei May The Silence Fail im weiblichen Growl-Gesang relativ wenig Stimme. Hierdurch unterscheidet sich die Klangfarbe des Growls gar nicht sonderlich von männlichem Growl-Gesang.
Der Umstand, dass hier zwei Frauen singen (übrigens durchgehend auf Englisch), sticht also viel weniger hervor als die Kombination von Growl- und Klargesang. Diese Kombination lässt dem gut 47 Minuten langen Album viel eher aufhorchen als das Geschlecht der Sängerinnen.
Auffällig ist auch, dass May The Silence Fail eine durchaus große Härte-Bandbreite abdecken. Von sehr zurückgenommenen, weichen Passagen bis hin zu richtig kernigen Abschnitten mit viel Vortrieb ist alles dabei. Allein Blastbeat-Fetischisten sollten sich hier etwas zurücknehmen, denn darauf wird größtenteils verzichtet.
Umgesetzt haben May The Silence Fail ihr Konzept gut, wenn auch hier und da noch mit Makeln. Das Konzept an sich überzeugt und auch die Wechsel zwischen Klar- und Growlgesang sind immer ordentlich. In der Abmischung ist stellenweise aber der Klargesang zu leise weggekommen, sodass er manchmal zu sehr hinter die Instrumente zurückfällt.
Das Songwriting der Band hat bereits einige Spitzen. In Stücken wie “Evil’s Repression” werden dem Hörer richtig knackige Refrains geboten, die Laune machen und sofort ins Ohr gehen. Das gute Niveau kann die Gruppe aber noch nicht durchgehend halten, sodass auch mache etwas unspektakuläre Strophe mit auf dem Album ist.
Wirklich gut steht hingegen schon die instrumentale Seite der Band dar, die vor allem mit gut gespielten Riffs punkten kann.
Fazit
May The Silence Fail zeigen auf ihrem Debütalbum, dass sie etwas können. Auch wenn einige Aspekte noch Feinarbeit bedürfen, legt sich die Gruppe mit “Of Hope And Aspiration” ein ordentliches Fundament.
Man darf gespannt sein, wie sich May The Silcene Fail in Zukunft entwickeln – gut möglich, dass man von dieser Band noch einiges hören wird.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de