Die nicht ganz leicht auszusprechende Pagan/Folk-Metal-Band Jörmungand wurde ursprünglich 2009 gegründet, zwischenzeitlich aber wieder aufgelöst. 2013 nahmen Jörmungand dann wieder ihre Aktivitäten auf.
Ihr Debütalbum “Von Wind und Schatten” ist vor zwei Wochen erschienen. Was es darüber zu wissen gibt erfahrt ihr in dieser Rezension.
“Von Wind und Schatten” ist mit fast einer Stunde Laufzeit ein echter Brocken. Jörmungand bieten auf ihrem Album deutschsprachigen Pagan/Folk Metal mit zwei Gesangsstilen: Klar- und Gutturalgesang.
Der Sound an sich ist gitarrenorientiert und sehr melodisch, grundsätzlich also nicht zu hart. Mit wuchtigen Blastbeats im Hintergrund gewinnt das Klangbild aber dennoch einiges an Vortrieb, die eine oder andere Headbang-Passage ist auf jeden Fall dabei.
Ihren Sound unterfüttern Jörmungand meistens mit einem Keyboard, das den Liedern oft einen orchestralen Anstrich verleiht. Gelegentlich kommen auch eine Flöte oder anderweitige folkige Einwürfe hinzu, die jedoch nicht immer recht ins Klangbild passen wollen..
Im Stück “Jörmungands Erwachen” folgen auf epische, orchestrale Synths zum Beispiel auf einmal Humppa-Melodien und Schunkel-Rhythmen. Das wirkt dann doch eher aufgesetzt und passt nicht wirklich. Es wirkt ein wenig so, als ob Jörmnugand hier selbst noch im Stilfindungsprozess sind und noch nicht recht wissen, wohin die Reise gehen soll.
Solche Momente sind auf “Von Wind und Schatten” zum Glück aber nicht die Regel. Oft haben Jörmungand ihre Songs gut umgesetzt und liefern einen stimmigen Sound. Auch das Zusammenspiel der beiden Gesangsstile funktioniert dabei reibungslos.
Richtig gut kommen Jörmungand bei den Spielfertigkeiten weg. Gerade die Gitarrenarbeit ist auf hohem Niveau und viel besser, als man das auf einem Debütalbum erwarten würde. Die Qualität von Aufnahme und Abmischung geht dabei voll in Ordnung – guter Durchschnitt, für ein Debüt absolut tauglich.
Vom Songwriting her zeigen Jörmungand oft schon ein gutes Händchen, können das Niveau ihrer guten Momente aber noch nicht durchgehend halten. So findet auf “Von Wind und Schatten” eine durchaus gute Melodieführung und einige markante Passagen. Zu richtigen Ohrwürmern reicht es aber noch nicht und manches Mal verliert die Band ein wenig den Faden.
Das nächste Album von Jörmungand darf daher ruhig eine viertel Stunde kürzer ausfallen und vom Songwriting her dafür mehr auf den Punkt kommen.
Fazit
Ein grundsolides Debüt.
Punkte: 6.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de