Hate – Crusade: Zero

Nach ihrem letzten Album „Solarflesh“ hatte die polnische Death/Black-Metal-Band Hate einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Im April 2013 verstarb völlig überraschend Hates Bassist Slawek – während der Tournee zum Album.

Dennoch haben sich Hate nicht aus der Bahn werfen lassen und am 30. Januar ihr neues Album „Crusade: Zero“ veröffentlicht. Wie zum Trotz erschien es fast auf den Tag genau zwei Jahre nach „Solarflesh“.

hate - crusade zero

Hate sind ihrem Stil auf „Crusade: Zero“ durchgehend treu geblieben. Das 51 Minuten lange Album macht genau da weiter, wo „Solarflesh“ aufgehört hat. Es setzt eine wuchtige Mischung aus Death- und Black Metal, wobei die Schlagzeug-Artillerie und die kalten Gitarrenriffs des Black Metal auf den sehr tiefen Growl-Gesang des Death Metal treffen.

Trotz diesem grundsätzlich sehr harten Konzept blieben Hate schon auf dem letzten Album gerne im mittleren Spieltempo. Auch auf „Crusade: Zero“ ist das wieder der Fall. Es kommen immer wieder sehr heftige, rasante Ausbrüche ins Schnelle vor, das Fundament der meisten Lieder liegt aber im Midtempo. Ab und an spielen die Polen sogar richtig langsam und lassen ihr Klangbild gemächlich dahintraben.

Das klingt jetzt nach mehr Abwechslung als „Crusade: Zero“ tatsächlich mit sich bringt. Außer den Variationen des Spieltempos birgt das Album nämlich keine Überraschungen. Hate gehen sehr geradlinig und immer nach dem gleichen Konzept vor, was mitunter auch etwas berechenbar wirken kann.

Es gibt ein melodisch-hartes Klangbild, eisige Riffs und Soli, den extrem tiefen Gesang und unter Garantie schon hinter der nächsten Ecke wieder einen Blastbeat-Angriff. So läuft praktisch das ganze Album ab, Innovation geht definitiv anders.

Fans des Genres, vor allem die des Oldschool-Sektors, sehen darüber bei Hate aber gerne hinweg. Die Band punktet nämlich mit einer wirklich guten Umsetzung und tadellosen Spielfertigkeiten. Gitarrenriffs und -soli sind lupenrein gespielt, der Gesang kommt stets gut herüber, das Klangbild wirkt in sich stimmig und die Produktion ist hochwertig.

Fazit

Wer es nicht gerade auf Facettenreichtum abgesehen hat, bekommt mit „Crusade: Zero“ ein kraftvolles, hörenswertes Death/Black-Metal-Album.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de