Tristania, Sirenia, Mortemia: Dass die Namen dieser drei Gothic-Metal-Bands so ähnlich klingen ist kein Zufall. Der Norweger Morten Veland gründete erst Tristania und nach seinem dortigen Ausstieg dann Sirenia. Nebenher ist er auch mit einem Solo-Projekt Mortemia aktiv, die Band Sirenia ist aber sein Hauptbetätigungsfeld.
Mit Sirenia hat Morten Veland nun ein neues Album vorgelegt. Es trägt den Titel „The Seventh Life Path“ und ist seit dem 24. April zu haben. Diese Rezension verrät euch mehr dazu.
Ein Mann, der nicht weniger als drei Gothic-Metal-Bands gründet, die auch noch allesamt fast gleich heißen, erfindet seinen Musikstil nicht plötzlich neu. Überraschungen werden Sirenia-Fans von „The Seventh Life Path“ also gar nicht erst erwarten – und die bekommen sie auch nicht.
Stattdessen steht das rund 70 (!) Minuten lange Album für die konstante Wahrung des bekannten Sirenia-Stils. Einmal mehr erwartet die Fans melodisch gehaltener Gothic Metal mit Symphonic-Einschlag. Die Orchestrierung erfolgt dabei recht dezent und meistens mit elektronischen Spuren. Sirenia gehören dahingehend also zu den eher zurückhaltenden Bands und warten nicht etwa mit Gruppen von Streichern oder Blechbläsern auf.
Als stilprägend erweist sich auch auf „The Seventh Life Path“ wieder der vielseitige Gesang. Neben weiblichem Gesang (normale Stimmlage, kein Sopran) treten Growls und seltener auch männlicher Klargesang auf. Welche Stimme die Führung übernimmt variiert häufig und sorgt damit für Abwechslung.
Auch jenseits des Gesangs ist das hohe Maß an Abwechslungsreichtum einer der größten Pluspunkte des Albums. So sind die Stimmungsbilder durchaus vielseitig und von der obligatorischen Klavierballade („Tragedienne“) über relativ herkömmliche Stücke bis hin zu Songs mit Power-Metal-artigem Vortrieb („Concealed Disdain“) wird einiges geboten.
Das alles täuscht aber nicht darüber hinweg, dass „The Seventh Life Path“ trotz seiner Vielseitigkeit insgesamt recht konventionell abläuft. Wenn wie in „Sons Of The North“ mal lateinische Chor-Einwürfe hinzukommen und an Morten Velands Solo-Projekt Mortemia erinnert, dann geschieht das weitaus zurückhaltender als dort und ist auf dem neuen Sirenia-Album auch nur die Ausnahme.
Insgesamt traut sich Veland mit Sirenia stilistisch weniger als auf seinem Mortemia-Album und bleibt lieber in gewohnten Bahnen. Für Fans von Sirenia muss das nicht zwingend negativ sein, denn diese gewohnten Bahnen setzt die Band nach wie vor gut um.
So sind zum Beispiel die Spielfertigkeiten über jeden Zweifel erhaben. Knackige Riffs und Soli wie auch eine lupenreine Produktion machen deutlich, dass hier Profis am Werk sind. Das Songwriting ist ebenfalls gelungen und lässt eine ganze Reihe an Stücken gut ins Ohr gehen. Hier und da ein wenig straffen könnte man das Album im Angesicht seiner 70 Minuten Laufzeit sicher noch, insgesamt werden Fans des Genres aber gut bedient.
Fazit
Ein recht konventionelles, aber gut gemachtes Gothic-Metal-Album.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de