Die Metal-Band Arcturus setzt sich zusammen aus aktiven oder ehemaligen Mitgliedern so illustrer Bands wie Dimmu Borgir, Mayhem, Ulver oder Borknagar. Wenn ihr von Arcturus trotzdem noch nichts gehört habt, ist das kein Wunder, denn die Gruppe war über Jahre hinweg aufgelöst.
Nun haben Arcturus sich aber wieder zusammengetan und mit „Arcturian“ ihr erstes Album seit zehn Jahren veröffentlicht. Diese Rezension beleuchtet es näher.
„Arcturian“ enthält zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 48 Minuten. Stilistisch kann man das Album eigentlich nur als Metal bezeichnen und kaum weiter eingrenzen. Arcturus vereinen auf der CD Fragmente verschiedenster Metal-Genres zu einem ungewöhnlichen, sehr eigenen Sound.
Der bewegt sich meistens in mittlerem Spieltempo und setzt auf einen klaren Frontgesang. Für diesen zeichnen sich mitunter verschiedene Stimmen verantwortlich, die zum Teil die Tonhöhe eines typischen Power-Metal-Sängers erreichen.
Dieses gediegene und sehr melodische Klangbild kann aber schon im nächsten Moment eine Black-Metal-Schlagseite bekommen, denn hier und da kommen auch Gutturalgesang und donnernde Blastbeats hinzu.
Komplettiert wird all das dann von sehr verschiedenen Hintergründen. Die können mal aus einem Klavier bestehen oder aus diversen symphonischen Einwürfen, zum Teil aber auch aus Elektronik und Synthesizer.
Die Elekronik hätte man auf einem Metal-Album, das zum Teil wie erwähnt Black-Metal-Anleihen hat, nicht unbedingt erwartet. Schon gar nicht in der doch recht hohen Stellung, die die Elektronik auf „Arcturian“ genießt. So hört man mehr als einmal als Hintergrundbegleitung abgedrehte elektronische Sounds, die Science-Fiction-Atmosphäre verbreiten.
Ihr seht also: Auf „Arcturian“ kommt sehr, sehr vieles zusammen. So ist es nicht verwunderlich, dass der hohe Wiedererkennungswert und die Unberechenbarkeit des Sounds zu den großen Herausstellungsmerkmalen des Albums werden. Punkten können Arcturus auch mit einer sauberen Umsetzung und guten Spielfertigkeiten inklusive treffender Gitarrensoli.
Ein bisschen mehr hätte man sich dagegen noch von Seiten des Songwritings vorstellen können. So wird einem der Einstieg in „Arcturian“ leider nicht von sonderlich markanten Melodien oder Refrains erleichtert, sodass das Album ein Stück weit unzugänglich bleibt.
Fazit
„Arcturian“ ist ein ebenso ungewöhnliches wie abwechslungsreiches Album. Gleichzeitig ist es aber auch komplex und macht den Hörern den Einstieg nicht gerade leicht. Wer ein wenig Einarbeitungszeit mitbringt, erhält ein interessantes Werk.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de