Die Musik von Barbelith aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland bewegt sich entlang der Kante zwischen Post Rock und Post Metal. Ihr aktuelles Album „Mirror Unveiled“ hat die Gruppe bereits im November 2014 veröffentlicht, außerhalb ihres Heimatlandes damit bisher aber keine größere Aufmerksamkeit erreicht.
Am 9. Juni erscheint „Mirror Unveiled“ nun auch auf Schallplatte. Die Schallplatten- sowie die normale Version werden auch international angeboten. Diese Rezension befasst sich näher mit dem Album.
„Mirror Unveiled“ ist mit nur 37 Minuten Laufzeit recht kurz, die Lieder an sich sind teilweise aber ziemlich lang. So verteilen sich die 37 Minuten Laufzeit des Albums auf gerade einmal vier Tracks. Die haben eine dementsprechende Länge, das längste der Stücke dauert 14 Minuten.
Der Stil der Band bewegt sich wie erwähnt zwischen Post Rock und Post Metal. Die stilistische Bandbreite dieser beiden Genres wird dabei voll ausgereizt, von sehr ruhigen Rock-Passagen bis zu kräftigen Metal-Abschnitten mit ordentlich Vortrieb ist alles dabei.
Es fällt auf, dass diese beiden Stilvariaten oft klar voneinander getrennt werden. Nicht immer aber sehr häufig beschränkt sich der Rock-Anteil nämlich auf die instrumentalen Passagen. Die sind meistens ruhig und atmosphärisch und erinnern an Post-Rock-Bands wie Ilydaen oder Toundra.
Kommt der Gesang hinzu, wird dann meistens alles anders. Nicht nur kommt als einziger Gesangsstil ein extrem verzerrter Scream wie im Black Metal vor, nein, sobald der Gesang einsetzt nimmt meistens auch die Spielgeschwindigkeit zu und das Schlagzeug beginnt damit, Blastbeats um sich zu feuern.
So ist es also wie gesagt nicht immer aber doch häufig so, dass die instrumentalen Passagen sich im Rock-, die Passagen mit Gesang dagegen mehr im Metal-Bereich aufhalten.
Von der Umsetzung her steht der Rock-Anteil von Barbelith auf „Mirror Unveiled“ besser dar als der Metal-Anteil. Die Rock-Abschnitte sind komplex, vielschichtig aufgebaut und atmosphärisch – Post Rock wie er sein soll. Die Metal-Abschnitte sind an sich auch hörenswert, klingen aber oft sehr gleich. Mehr Variationen oder den einen oder anderen besonderen Touch darf man sich hier beim nächsten Mal schon wünschen.
Die Produktion des Albums ist indes gut. Auch die Spielfertigkeiten sind stets ansprechend, wenngleich man keine herausragenden Riffs oder Soli erwarten sollte.
Fazit
Mit den großen Namen können Barbelith auf „Mirror Unveiled“ noch nicht ganz mithalten, für Fans des Genres ist ihr Album aber durchaus hörenswert.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de