Unleash The Sky zeigen sich auf ihrem neuen Album „Youth“ als melodische Modern-Metal-Band mit nur sehr geringen Metalcore-Einflüssen. Es handelt sich bei dem Werk um das zweite Album der jungen Gruppe aus Darmstadt.
Erscheinen wird es am 12. Juni. Wie es geworden ist erfahrt ihr schon jetzt.
„Youth“ kommt mit einem Intro und neun regulären Tracks auf eine Laufzeit von nur knapp 35 Minuten. Als Bonus sind dann aber immerhin noch Akustik-Versionen der Stücke „These Days“ und „We Are The Youth“ auf dem Album enthalten. Diese beiden Lieder sind also jeweils zwei Mal vertreten.
Das gesamte Album wird von sauberem Klargesang bestimmt. Am Anfang kommt zumindest als Zweitstimme auch noch der eine oder andere Einwurf von Guttural-Gesang vor. Zu Beginn des Albums könnte mal also auf die Idee kommen, dass „Youth“ ein Metalcore-Album mit sowohl klarem als auch verzerrtem Gesang wird.
Genau das ist aber eine Nebelkerze, denn der verzerrte Gesang fällt schon bald komplett weg. Freunde von wuchtigem Metalcore-Sound a la Any Given Day werden hier also nicht glücklich. Stattdessen bieten Unleash The Sky ihren Hörern modernen, sauberen Melodic Metal, der zu der weicheren Ausprägung des Genres gehört.
Die englischsprachigen Songs sind trotz des recht hohen Spieltempos nie wirklich hart, hier und da gibt es sogar Sprinkler von Klavier und Akustikgitarre. Das ohnehin weiche Klangbild wird mitunter auch von elektronischen Schleifen unterfüttert. Auffallend sind zudem die vielen mehrstimmigen Passagen. So macht sich der Hintergrund-Chor oft und gerne bemerkbar, sei es mit Text oder als textloser ooohoohooo-Gesang.
Aus der Beschreibung des Stils wird schon klar: Unleash The Sky zielen nicht unbedingt auf die härteren Metal-Fans. Angesprochen werden eher Freunde der weicheren Metal-Spielarten oder auch Fans aus dem Alternative-Rock-Bereich.
Die erhalten mit „Youth“ ein durchaus stimmiges Album, das gut gespielt und produziert wurde und mit einer sauberen Melodieführung auch ohne Mühe ins Ohr geht. Was Unleash The Sky hier noch fehlt sind jedoch die Ecken und Kanten. Ihr Album ist zweifellos gelungen, klingt aber nicht wirklich anders als andere Veröffentlichungen des Genres. Dass die Mehrstimmigkeit groß geschrieben wird, ist als einzige stilistische Besonderheit doch etwas dünn – ein etwas höherer Wiedererkennungswert wäre beim nächsten Mal also wünschenswert.
Fazit
„Youth“ tangiert den Metalcore-Bereich nur ganz am Rande, man sollte also nicht mit falschen Erwartungen an das Album herangehen.
Wer aber etwas geschmeidigeren Melodic Metal mag, der kann ruhig zugreifen. So reißt „Youth“ zwar stilistisch keine Bäume aus, ist aber eingängig und gut umgesetzt.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de