Sunset In The 12th House ist die neue Band von Edmond Karban und Sol Faur, den Köpfen der unkonventionellen rumänischen Metal-Band Dordeduh. Anders als bei Dordeduh steht bei Sunset In The 12th House eine Mischung aus Psychedelic Rock und Post Rock auf dem Programm.
Vor kurzem hat die Gruppe ihr Debütalbum „Mozaic“ vorgestellt. In dieser Rezension gibt es die Details dazu.
„Mozaic“ hat eine Gesamtspielzeit von rund 56 Minuten, die sich auf sechs Lieder mit teils recht unterschiedlichen Längen verteilt. Etwas untypisch für eine Rezension fangen wir mal von hinten an und schauen uns zuerst das letzte der Stücke an: „Seven Insignia“ ist der Titel dieses Liedes, in dem Gutturalgesang und ein relativ düsteres Klangbild vorkommen.
„Seven Insignia“ knüpft damit stark an die Musik von Dordeduh an – und ist auf „Mozaic“ die absolute Ausnahme. Meistens geht es auf dem Album nämlich ruhiger zu und meistens kommt auch überhaupt kein Gesang vor.
Zwar wird in „Paraphernalia Of Sublimation“ kurz orientalischer Gesang eingesampelt und „Rejuvenation“ hat geringfügig textlosen Hintergrundgesang, das war es dann aber auch schon. Ansonsten ist „Mozaic“ ein komplett instrumentales Album.
Als solches bietet es den Hörern einen gedankenvollen Psychedelic/Post-Rock-Sound mit verträumten Riffs und einem atmosphärischen Klangbild. Bei den Gitarren wird dabei öfter auch mit Hall gearbeitet. Komplettiert wird die Musik von zurückhaltender, diffuser Elektronik, die zuweilen den Hintergrund ausfüllt.
Das erste Stück „Arctic Cascades“ gibt dem Album einen ruhigen Anfang, baut dann aber sehr gelungene Spannungsbögen auf. An deren Ende steigert sich das Klangbild jeweils in Metal-Sound hinein, fällt danach aber stets wieder in den Rock ab. Der zweite Titel „Desert’s Eschaton“ ist dagegen komplett ruhig und erinnert mit seinen hoch gestimmten Riffs an diverse moderne Post-Rock-Bands.
Nach diesen zwei gitarrenorientierten, vergleichsweise klassischen Stücken hätte man nicht unbedingt erwartet, dass im weiteren Verlauf des Albums noch eine vorsichtige Folk- beziehungsweise Ethno-Note hinzutritt. Die kommt zunächst in „Etheral Consonance“ in Form von Trommeln zur Geltung. Anschließend setzt „Paraphernalia Of Sublimation“ als wenn mal so will „folkigstes“ Stück des Albums orientalische Lauten und die schon angesprochenen Samples von orientalischen Gesängen ein.
Die Folk- und Ethno-Einflüsse haben auf „Mozaic“ zwar keinen überbordenden Stellenwert, da sie eben nicht in jedem Lied vorkommen. Dennoch reichern sie die Musik von Sunset In The 12th House an und geben ihr zusätzlichen Wiedererkennungswert.
Auch jenseits der ethno-beeinflussten Stücke bieten Sunset In The 12th House zu jeder Zeit einen gelungenen, atmosphärischen Sound, der das Interesse der Genre-Fans wecken dürfte. Allzu gewagte Gitarrensoli oder große, Aufsehen erregende Momente gibt es zwar nicht, das tut diesem abgerundeten, in sich stimmigen Album aber keinen Abbruch.
Fazit
Ein gelungenes Psychedelic/Post-Rock-Album mit einer behutsamen orientalischen Note.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de