Nach Erscheinen ihres Debütalbums „Rightside Up“ im Jahr 2000 hatte die italienische Alternative-Rock-Band Exilia einige Präsenz. Durch Auftritte als Vorband von beispielsweise In Extremo lernte man die Gruppe auch hier in Deutschland kennen.
Um 2005 herum wurde es dann ruhig um Exilia. Zwar veröffentlichte die Band dann und wann wieder ein Album, die Aufmerksamkeit ihrer Debüt-Phase wurde ihr aber nie wieder zuteil. Ändern soll das Exilias neues Album „Purity“, das am 25. September erscheint. Hier erfahrt ihr mehr dazu.
„Purity“ enthält standardmäßig elf Lieder mit einer Gesamtspielzeit von knapp 41 Minuten. Es existiert offenbar auch eine gesonderte Version mit einem Lied mehr, die Rezension befasst sich jedoch ausschließlich mit der normalen Verkaufsversion.
Das Album wurde im Vorfeld stellenweise als Nu Metal beworben. Diese Definition kann man nach dem Hören nicht unbedingt mittragen. „Purity“ ist dann doch deutlich sanfter als die meisten CDs, die man in die Metal-Kategorie packen würde. Wie schon in der Frühphase von Exilia trifft es nach wie vor der Begriff Alternative Rock am besten.
Zu hören ist ein melodischer, durchaus aber auch progressiver Rock-Sound. Recht konventionell aufgebaute Stücke gibt es auf dem Album genauso wie welche mit deutlich mehr Ecken und Kanten. Gemeinsam ist den Liedern neben der englischen Sprache vor allem der Fokus auf Sängerin Masha Mysmane. Diese verschafft „Purity“ mit ihrem markanten Gesang einiges an Wiedererkennungswert.
Die Exilia-Frontfrau fällt dabei deutlich in die Kategorie Rock-Röhre. Aufgrund der italienischen Herkunft wird sich vielleicht manch einer an Gianna Nannini erinnert fühlen. Auch in sanfteren Momenten, die durchaus vorkommen, schwingt in Mashas Stimme immer etwas rauchiges mit.
Der markante Gesang und das recht abwechslungsreiche Songwriting machen „Purity“ zu einem Album, das nicht klingt wie jedes x-beliebige andere. Die Umsetzung ist dabei – und auch das ist typisch für Exilia – nicht immer perfekt. So findet nicht jedes Lied seinen roten Faden und gerade im Vergleich zu manchem strahlend produzierten Album fordert „Purity“ auch ein wenig Einarbeitungszeit.
Man sollte auch wissen, dass „Purity“ nicht am laufenden Band Hits liefert. Einzelne Lieder wie „Bliss“ haben zwar durchaus das Potenzial zum Ohrwurm, gerade die komplexeren Stücke sind aber nicht wirklich auf Melodien oder Refrains ausgelegt.
Wer damit leben kann und auch kein Hochglanz-Produkt sucht, erhält mit „Purity“ ein markantes und abwechslungsreiches Album. Sicher ist „Purity“ nichts für jeden, aber deshalb steht auch ein Alternative vor dem Rock. Fans des Genres erhalten hier auf jeden Fall ein hörenswertes Stück Musik.
Fazit
„Purity“ ist nicht perfekt, doch dafür hat es Charakter. Insgesamt ein sympathisches Album.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de