Am morgigen Freitag veröffentlicht die Gothic-Rock-Band Down Below ihr neues Album “Mutter Sturm”. Nach dem 2013 erschienenen Balladenalbum “Zur Sonne – Zur Freiheit” macht die Gruppe aus Sachsen-Anhalt nun wieder Musik, die den Begriff Gothic Rock auch verdient hat.
Wie “Mutter Sturm” geworden ist erfahrt ihr in dieser Rezension.
Für stilistische Überraschungen und Brüche in ihrer musikalischen Biografie waren Down Below schon immer gut. 2009 wechselte die Band komplett vom Englischen ins Deutsche und legte mit “Wildes Herz” ihr bis heute bestes Album vor. Weniger gelungen war die Bescherung 2013 als Down Below auf “Zur Sonne – Zur Freiheit” fast nur noch Rock-Balladen spielten.
Auf “Mutter Sturm” können Fans der Band nun aufatmen: Das 13 Lieder und 52 Minuten Laufzeit umfassende Album dreht den Rock-Regler wieder nach oben. Ganz so schwungvoll und energiegeladen wie “Wildes Herz” zeigt sich “Mutter Sturm” nicht, doch das enge Korsett einer reinen Balladen-Band haben Down Below hinter sich gelassen.
Der Sound von “Mutter Sturm” ist also nicht ganz so schnell, nicht ganz so zackig wie in der Frühphase der Band, jedoch deutlich lebhafter als auf ihrer letzten CD. Insgesamt pendelt sich das neue Album damit irgendwo im weicheren Gothic-Rock-Bereich ein, wo Bands wie Mono Inc. zu Hause sind.
Im Gegensatz zu denen greifen Down Below häufiger auf elektronische und klassische Elemente im Hintergrund ihrer Musik zurück. Die Liedsprache ist, wie seit 2009 gewohnt, durchgehend Deutsch.
Der Löwenanteil des Albums besteht wie erwähnt aus melodischen, recht weichen Gothic-Rock-Stücken. Dazu kommen dann einzelne (Rock-)Balladen wie “Belüge mich” oder “Zu Haus”. Dass die Balladen nun nur noch eine von mehreren Facetten sind tut Down Below gut, denn von dem größer gewordenen Abwechslungsreichtum profitiert ihr Album ungemein.
Fans aus der Frühphase werden vielleicht noch immer ein oder zwei härtere oder wirklich schnelle Lieder wie “Euphorie” vermissen, man muss aber anerkennen, dass Down Below sich mit “Mutter Sturm” wieder deutlich breiter aufstellen.
Bei der Umsetzung punkten Down Below erneut mit einem wirklich gelungenen Songwriting. Die Komposition ist gut und liefert eine ganze Reihe an eingängigen Melodien und Refrains. Dass Down Below diesen Trumpf nun wieder auf einer stilistisch breiteren Basis ausspielen können, ist absolut von Vorteil.
Fazit
Ein gelungenes Gothic-Rock-Album, das deutlich mehr Abwechslung bietet als das letzte Werk der Band.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de