Conan – Revengeance

Das britische Trio Conan verbindet Doom Metal mit Rock, Sludge und zum Teil auch einer für das Genre unüblich hohen Spielgeschwindigkeit. Damit scheinen die Zutaten für einen frischen, unverbrauchten Sound vorhanden zu sein.

Am 29. Januar erscheint mit „Revengeance“ das neue Album der Band. Ob es hält was es verspricht erfahrt ihr in dieser Rezension.

conan - revengeance

„Revengeance“ enthält sechs Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 48 Minuten. Die Liedtexte sind Englisch und werden zum Teil verknappt und auf ihren Kern heruntergebrochen. Es handelt sich mitunter also mehr um Schlagworte als um ausformulierte Sätze.

Gesanglich bedienen sich Conan vor allem einer klaren Gesangsstimme, gelegentlich wird diese auch von einer verzerrten Stimme unterstützt. Nur selten kommt der verzerrte Gesang auch mal alleine vor.

Selbst bei dem deutlich stärker gewichteten Klargesang kann man jedoch kaum davon reden, dass dieser wirklich im Vordergrund stehen würde. Vielmehr klingt er heisern und mit viel Hall aus dem Hintergrund hervor, den eigentlichen Ton geben nämlich die Instrumente an.

Dröhnender Bass und das verzerrte Wabern der Gitarre bestimmen das Klangbild. Häufig setzen Conan auch zu ausgedehnten Instrumentalpassagen an. Dieser dröhnende, wabernde und tief gestimmte Sound erinnert an Doom Metal – und dieses Genre reklamieren die Briten für sich auch als ihr Fundament.

Von dieser Basis aus starten Conan jedoch zu einem Ritt durch verschiedene andere Genres und das ist auch der Punkt, der ihren Sound interessant macht. So erhöht das Trio mitunter die Spielgeschwindigkeit, legt eine derbe Rock-Rhythmik an den Tag und setzt sogar die aus härteren Metal-Genres entliehenen Blastbeats ein.

Die Wechsel von Geschwindigkeit und Klangeindruck sind dabei fließend. Wo eben noch eine hohe Spielgeschwindigkeit vorherrschte und das Schlagzeug Blastbeats feuerte wird auf einmal wieder langsam gespielt und einzelne Noten klingen lange aus.

In diesen Momenten stehen Conan am stärksten dar. Das Aufeinanderprallen von Doom Metal mit Rock, Blastbeats und hoher Geschwindigkeit ist markant und wirklich gelungen. Zusammen mit dem dröhnenden Sound, dem hallenden Gesang und den fließenden Wechseln zwischen schnelleren Abschnitten und typischen Doom-Passagen entsteht ein extravaganter Sound, den man so nicht alle Tage hört.

Da stellt sich die Frage, warum Conan diese Herangehensweise nicht durchgehend beibehalten. In Liedern wie dem fast neun Minuten langen „Wrath Gauntlet“ beschränken sich die Briten auf herkömmlichen, langsamen Doom Metal und lassen die Einflüsse aus anderen Genres komplett beiseite.

Als reine Doom-Metal-Band ohne die hohe stilistische Bandbreite ihres Konzepts heben sich Conan jedoch weder technisch noch stilistisch von anderen Doom-Bands ab. Dass ihr ungewöhnliches Konzept, dass die eigentliche Essenz des Albums darstellt, zum Teil wieder fallen gelassen wird, gerät hier also nicht zum Vorteil.

Fazit

Die große Sensation bleibt auf „Revengeance“ aus. Dennoch erhält man hier ein hörenswertes Album, das seine Eigenheiten hat.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de

Ein Gedanke zu „Conan – Revengeance

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