Unru – Als Tier ist der Mensch nichts

Unru ist der Name einer Black-Metal-Band aus Bielefeld, die nach eigenen Angaben seit 2012 besteht. Am 25. März bringt die Gruppe ihr Debütalbum „Als Tier ist der Mensch nichts“ heraus. Im Mai erscheint das Album für Sammler auch auf Schallplatte.

Was es taugt erfahrt ihr in dieser Rezension.

unru - atidmn

Die Lieder auf „Als Tier ist der Mensch nichts“ sind zum Teil über zehn Minuten lang, dafür aber nur vier an der Zahl. Damit kommt das Album auf eine insgesamt überschaubare Gesamtspielzeit von rund 36 Minuten.

Geboten wird Black Metal in mittlerer und gelegentlich langsamer Spielgeschwindigkeit. Das Klangbild ist sehr geradlinig und setzt auf den Gesang und die typischen Metal-Instrumente. Hier und da gibt es mal ein Sample, zum Beispiel von einem Klimpern, auf ein Keyboard oder sonstige Begleitung wird aber verzichtet.

Obwohl die Tonspuren also nicht besonders viele sind, kleben sie zu sehr aneinander und lassen das Klangbild zu einem Einheitsbrei verkommen. Der übersteuernde Bass und das Schlagzeug bilden ein dröhnendes Fundament, in dem vor allem der Gesang über weite Strecken untergeht. Der ist so verwaschen und im Vergleich zu den Instrumenten leise, dass man oft nicht einmal sagen kann, ob denn ein Text gesungen oder einfach nur ins Mikrofon geschrien wird. Was sich für textliche Inhalte hinter Liedtiteln wie „Zerfall & Manifest“ oder „Das Anna-Karenina-Prinzip“ verbergen, bleibt also das Geheimnis von Unru.

Einzig die Gitarre kann sich mit ihren schneidend kalten Riffs hin und wieder von dem produktionstechnischen Ramsch abheben und bildet zu dem sehr tiefen Bass- und Schlagzeug-Einerlei einen Kontrast. Die spielerischen Fertigkeiten bleiben dabei jedoch mäßig, Soli oder wirklich hervorstechende Passagen sucht man vergebens. Das Songwriting bleibt ebenfalls unspektakulär: Solide, aber ohne Aufsehen erregende Momente.

Vom Konzept her ist „Als Tier ist der Mensch nichts“ eigentlich kein hoffnungsloser Fall. Ein dystopisches Klangbild und ein eisiges Riffing kann man Unru durchaus zusprechen. Damit hieraus atmosphärisch aber wirklich etwas wird, bedarf es mehr als einer Handvoll mäßiger Lieder und einer Produktion auf Garagenniveau.

Fazit

Ein fragwürdiges Hörerlebnis.

Punkte: 3.5 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de