Sic Zone aus Köln fanden sich 2013 zusammen und stellten noch im gleichen Jahr ihr Debütalbum vor. Den Stil der Band kann man am besten als eine Mischung aus Thrash- und Groove Metal bezeichnen.
Mit “Re-Evil-Lotion” haben Sic Zone nun ihr zweites Album veröffentlicht. Diese Rezension nimmt es näher unter die Lupe.
“Re-Evil-Lotion” kommt mit einem Intro und zwölf Liedern auf eine ordentliche Gesamtspielzeit von rund 50 Minuten. Die Liedsprache ist durchgehend Englisch. Wer möchte bekommt das Album auch in einer limitierten (?) Edition mit drei Liedern mehr. Diese Rezension befasst sich ausschließlich mit der Standard-Ausgabe des Albums.
Sic Zone bietet ihren Hörern wie erwähnt eine Mischung aus Thrash- und Groove Metal. Das Album richtet sich also an die Freunde der etwas härteren Klänge, eine geschliffene Melodieführung und ein melodischer Überbau stehen ganz sicher nicht im Vordergrund.
Die Instrumentarisierung des Albums fällt relativ klassisch aus. Zwar gibt es hin und wieder auch surreale Elektronik-Einwürfe im Hintergrund, die bleiben aber die Ausnahme. Anders als andere Vertreter der Groove-Schiene docken Sic Zone also nicht am Nu Metal an und legen den Fokus ganz klassisch auf die Metal-Instrumente.
Trotzdem sind die Kölner keine Oldschool-Band mit festgefahrenem Stil, sondern im Gegenteil sehr abwechslungsreich. So deckt das Klangbild eine Bandbreite von kompromisslosem Vortrieb bis hin zu sehr ruhigen Passagen mit psychedelischem Unterton ab. Auch der Gesang zeigt sich enorm vielseitig. Neben einem extremen Scream, der den Sound der Band wesentlich prägt, treten auch Growls, Klargesang und gelegentlich auch Abschnitte mit Flüstergesang auf.
Den Punkt des Abwechslungsreichtums können Sic Zone also definitiv für sich verbuchen – auch ohne viel Elektronik. Eher gespalten fällt das Urteil zum Songwriting aus. Denkt man an knackige Refrains wie den von “Fly”, hat es durchaus seine Höhepunkte. Über weite Strecken fällt es aber auch ins Mittelmaß ab und bietet nicht wirklich etwas Besonderes.
Auch technisch befinden sich Sic Zone noch nicht auf dem Level der großen Namen. Das gilt sowohl spielerisch als auch produktionstechnisch. Gitarrensoli kommen in einzelnen Liedern zwar vor, bleiben insgesamt aber selten. Meist präsentieren Sic Zone Spielfertigkeiten, die rundum in Ordnung sind, mehr als das aber auch nicht. Die Produktion des Albums fällt recht grob aus. Bei einem harten Genre wie dem von Sic Zone wäre eine Hochglanzproduktion sicher auch nicht angebracht, hier und da hätte es aber noch etwas Feinschliff sein dürfen.
Zusammenfassend zeigen sich Sic Zone auf “Re-Evil-Lotion” mit einem durchaus markanten Stil. Die Umsetzung gelingt der Band sehr abwechslungsreich, das Songwriting ist dabei mal gut und mal mittelmäßig. Die technische Seite geht in Ordnung, haut einen aber nicht vom Hocker. Insgesamt macht das…
Fazit
… ein solides Album für Fans des Genres.
Punkte: 6 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de