Coldworld – Autumn

Am heutigen Freitag erscheint mit „Autumn“ das neue Album der deutschen Black-Metal-Band Coldworld. Geboten wird vielschichtiger, komplexer Black Metal der anspruchsvolleren Sorte.

In dieser Rezension erfahrt ihr mehr über das Album.

coldworld - autumn

„Autumn“ enthält acht Tracks, darunter auch ein kurzes, klassisches Instrumentalstück. Insgesamt kommt das Album damit auf eine Gesamtspielzeit von gut 52 Minuten. Die Texte sind durchgehend auf Englisch gehalten.

Coldworld gehören klar zu den anspruchsvollen Bands ihres Genres. Die Gruppe bietet ihren Hörern ein kontrastreiches und vielschichtiges Klangbild, das voll auf die Atmosphäre ausgelegt ist. Schiere Härte ist genauso wenig von Bedeutung wie Ohrwurm-Refrains oder eingängige Melodien.

Das Grundgerüst von Coldworld besteht aus melodischem Black Metal mit wechselnder Spielgeschwindigkeit. Die Gitarren werden dabei sehr flächig eingesetzt und schaffen Klangwände, wie man sie von modernen Post-Rock- oder Post-Black-Metal-Alben kennt. Charakteristisch ist auf „Autumn“ auch der extrem verzerrte Gesang, der klingt wie hinter einem Wasserfall hervordringend.

Das beschriebene musikalische Fundament reichern Coldworld mit verschiedenen Elementen an, die teils auch über den Black Metal hinausgehen. So kommt gerne auch mal sowohl weiblicher als auch männlicher Klargesang hinzu. Der Hintergrund erhält außerdem oft einen orchestralen Anklang, der mal klassischer und mal synthetischer ausfällt.

Das flächige Gitarrenspiel, die Gesangsvariationen und die verschiedenen Hintergründe führen zu einem sehr vollen Klangbild, das zu keiner Zeit Lücken lässt. Die Atmosphäre ist dabei durchgehend dicht, mitunter erhält sie gar einen hymnischen oder hypnotischen Charakter.

Wirklich aufhorchen lässt jedoch, welch unterschiedliche Klangfarben Coldworld mit ihrem Konzept auf das Album gebannt haben. Mal wirkt das Klangbild kühl und schroff („Scars“), mal scheint zu warmen und vollen Klängen aber geradezu ein Hauch von Alcest durch das Album zu wehen („Womb of Emptiness“).

Dieser klangliche Spagat und die dichte Atmosphäre des Albums machen „Autumn“ zu einem Tipp für all jene Black-Metal-Fans, denen ein künstlerischer Anspruch wichtiger ist als Ohrwurm-Refrains oder waghalsige Gitarrensoli.

Fazit

Ein atmosphärisches und vielseitiges Album.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de