Vor wenigen Tagen ist mit „Everlasting“ das zweite Album von Any Given Day erschienen. Außerhalb der Szene kennt man die Metalcore-Band wohl vor allem für ihr Cover von Rihannas „Diamonds“ und ein dazugehöriges Musikvideo.
Unter Fans des Genres machte Any Given Days Debütalbum „My Longest Way Home“ die Runde, das auf einem respektablen Platz 28 der deutschen Album-Charts landete. Hat „Everlasting“ das Potenzial, die Erfolgsgeschichte fortzusetzen? Hier habt ihr die Antwort.
„Everlasting“ enthält zwölf Lieder mit einer Gesamtspielzeit von rund 50 Minuten. Gerade für Metalcore-Verhältnisse ist das Album damit recht umfangreich. Die Liedsprache ist durchgehend Englisch.
Vom Sound her fahren Any Given Day einen fast schon klassischen Metalcore-Stil. Die Band setzt nur sehr wenig Elektronik ein und läuft auch sonst keinen aktuellen Trends oder Einflüssen hinterher. Das Klangbild ist klassisch auf die Metal-Instrumente ausgelegt und nicht zwanghaft auf modern gebürstet.
Als stilistischer roter Faden dient der zweigleisige Gesang. Wie bei vielen Bands des Genres setzen nämlich auch Any Given Day sowohl auf Growl- als auch auf Klargesang. Die Gewichtung beider Gesangsstile fällt dabei meistens ziemlich gleichwertig aus. Keine der beiden Gesangsspuren fällt auf Dauer zu einem reinen Begleit- beziehungsweise Hintergrundgesang ab.
Vom Härtegrad her ist „Everlasting“ insgesamt moderat. Es geht zwar schon kernig zur Sache und auch die Riffs kann man durchaus als heavy bezeichnen. Blastbeats gibt es dagegen eher selten und auch einige von vorneherein ruhigere Lieder sind auf dem Album mit dabei.
Die Umsetzung ihres Konzepts ist Any Given Day gut gelungen, wobei vor allem das hohe technische Niveau auffällt. So zeigt sich die Band spielerisch deutlich überdurchschnittlich und streut zum Beispiel auch das eine oder andere Solo mit ein.
Das Songwriting weiß ebenfalls zu gefallen, wenngleich sich auf „Everlasting“ nicht Hit an Hit reiht. Die Lieder sind nicht übertrieben in Richtung Ohrwurm gedrängt worden, fallen insgesamt aber dennoch eingängig und angenehm hörbar aus.
Fazit
Ein gelungenes, hörenswertes Metalcore-Album.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de