Der bisherige Werdegang von To The Rats And Wolves kann sich mehr als nur sehen lassen. Die Metalcore-Band aus Essen wurde erst vor wenigen Jahren gegründet, kann aber schon einige Festival-Präsenz vorweisen. Auch spielten To The Rats And Wolves bereits zahlreiche Konzerte im Vorprogramm größerer Namen wie Eskimo Callboy oder We Butter The Bread With Butter.
Heute bringen To The Rats And Wolves nun ihr zweites Album „Dethroned“ heraus. Wie es geworden ist erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Dethroned“ enthält elf Lieder und hätte mit einer Gesamtspielzeit von rund 38 Minuten ruhig etwas länger ausfallen dürfen. Gesungen wird wie bei To The Rats And Wolves gewohnt auf Englisch.
Die Band hat einen sehr melodischen Metalcore-Sound, der meistens schwungvoll und in einer hohen Spielgeschwindigkeit gehalten ist. Keine Angst Mädels, die obligatorische Ballade gibt es natürlich trotzdem („Dressed In Black“).
Trotz der schwungvollen, durchaus energiegeladenen Herangehensweise ist „Dethroned“ nicht wirklich hart. Es dürfen sich also auch solche Hörer angesprochen fühlen, die eher aus dem Rock- als aus dem Metal-Bereich kommen. Insgesamt wirkt der Sound einen Tick weicher als auf dem vorherigen Album „Neverland“.
Charakteristisch für To The Rats And Wolves ist auch auf „Dethroned“ wieder der zweigleisige Gesang. Ein harscher Growl- und Scream-Gesang wechselt sich gelungen mit Klargesang ab. Beide Gesangsstile werden dabei auf hohem Niveau dargeboten.
Charakteristisch sind auch die elektronischen Hintergründe der Songs. Die sind sehr modern gehalten und bestehen nicht etwa einfach nur aus einigen Keyboard-Schleifen. Stattdessen erinnern die Hintergründe mitunter an populäre Elektronik-Genres wie Dubstep und setzen auf „Dethroned“ durchaus eigene Akzente. Hin und wieder findet dann aber auch klassisches Klavier seinen Weg ins Klangbild.
Die Umsetzung des Albums erfolgt auf einem hohen technischen Niveau. Den Newcomer-Status haben To The Rats And Wolves spätestens mit „Dethroned“ nun abgelegt. Dementsprechend sauber ist auch die Produktion, die für das Metalcore-Genre fast schon etwas zu glatt und geschliffen wirkt. Andererseits sind To The Rats And Wolves im Genre-Vergleich auch keine übermäßig harte Band, von daher würde ich „Dethroned“ nicht direkt als überproduziert bezeichnen.
Das Songwriting gefällt auf dem neuen Album gut und liefert beständig eingängige Melodien und Refrains. Die Lieder gehen gut ins Ohr und sind stimmungsvoll. „Dethroned“ erreicht trotzdem nicht ganz die Hit-Dichte des Debütalbums „Neverland“, das mit Stücken wie „Backout“, „Suburban Romance“ oder „Wild At Heart“ die Messlatte sehr hoch gelegt hat.
Fazit
Die Sensation, die manche vielleicht erwartet haben, ist „Dethroned“ nicht. Fans des Genres werden trotzdem ihre Freude daran haben, denn ein hörenswertes Metalcore-Album ist es allemal.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de