Wolfchant – Bloodwinter

Wolfchant aus Bayern spielen sehr melodisch gehaltenen Pagan Metal mit einem gewissen epischen Einschlag. Mittlerweile blickt die sechsköpfige Band auf mehrere Alben und diverse Live-Aktivitäten zurück.

Mit neuem Bassisten und neuem Gitarristen an Bord bringen Wolfchant nun in Kürze ihr neues Album heraus. Es trägt den Titel „Bloodwinter“ und erscheint am 13. Januar. Diese Rezension beschäftigt sich näher damit.

„Bloodwinter“ enthält ein Intro, ein kurzes Zwischenspiel und neun vollwertige Lieder. Das Album kommt damit auf eine Gesamtspielzeit von rund 50 Minuten. Wie bei Wolfchant gewohnt wird sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gesungen, die Texte fallen dabei genretypisch heroisch und nicht allzu tiefgründig aus.

Auch der Sound läuft grundsätzlich in gewohnten Bahnen ab: Wolfchant spielen sehr melodischen Pagan Metal, der meistens in gehobener bis schneller Spielgeschwindigkeit dargeboten wird. Die spielerischen Fähigkeiten der Band sind dabei durchgehend auf hohem Niveau.

Wie immer setzen Wolfchant auf ein Zweispiel aus Klar- und Growl-Gesang, das den Stil des Albums wesentlich prägt. Die beiden Gesangsstimmen sind sowohl einzeln als auch gemeinsam zu hören, wobei dem Growl-Gesang eine etwas stärkere Gewichtung zufällt.

Wie immer geben Wolfchant ihrem Klangbild auch dieses Mal eine hymnische, episch angehauchte Untermalung. Die wird meistens durch Synthesizer-Einwürfe umgesetzt, die mal wie ein normales Keyboard klingen, mal aber auch einen orchestralen Unterton haben. Das epische Element ihrer Musik treiben Wolfchant in einigen Liedern wirklich auf die Spitze, doch dazu später mehr.

„Bloodwinter“ ist – und auch das sind Fans von Wolfchant gewohnt – durchaus abwechslungsreich geworden. Es gibt relativ „normale“ Pagan-Metal-Stücke wie „Heritage of Fire“ oder „Am Schlachtfeld“, die keine großen stilistischen Besonderheiten haben, mit ihrer sauberen Umsetzung und mehr als genug Vortrieb aber Laune machen und zum Headbangen taugen.

Dann gibt es auch Metal-Balladen wie „Sehnsucht“ oder „Das Bollwerk“. Diese schlagen ohne auf den Growl-Gesang zu verzichten ruhigere Töne an und schließen zum Teil auch Akustikinstrumente mit ein.

Schließlich gibt es auf „Bloodwinter“ auch jene schon erwähnten Lieder, die voll und ganz auf Epik getrimmt sind. In diesen Stücken haben Wolfchant nicht nur ihre stilistisch markantesten, sondern auch schlicht und einfach ihre besten Momente.

In diesen episch unterfütterten Stücken wie „Schicksalsmacht“ weht durchaus mal eine Prise Turisas durch das Album. Die epische Note kommt dabei nicht nur von den Synthesizern, die gewiss in voller Breitseite auffahren. Auch der Klargesang wird sehr gelungen eingesetzt, steigert er sich als Hintergrundbegleitung der Growls doch bis in eine Tenor-Stimmlage hinein. Das hört man so nicht alle Tage.

Rein vom Ohrwurm- und Schunkel-Faktor her mögen andere Pagan-Metal-Bands die Nase vor Wolfchant haben. Die Bayern überzeugen jedoch mit ihrem hohen Maß an Abwechslungsreichtum und dem zumindest in den episch ausgerichteten Stücken wirklich eigenständigen Stil. Zusammen mit den durchgehend gelungenen Spielfertigkeiten präsentiert sich „Bloodwinter“ damit als…

Fazit

… ein gutes Album, an dem Pagan-Metal-Fans Freude haben werden.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de