Das vorherige Album von Slechtvalk, „A Forlorn Throne“, erschien im Juli 2010 und hat damit schon einige Jahre auf dem Buckel. Mit „Where Wandering Shadows And Mists Collide“ haben Slechtvalk im Dezember nun endlich einen Nachfolger vorgestellt.
Wie sich das neue Album der niederländischen Melodic-Black-Metal-Band anhört erfahrt ihr in dieser Rezension.
Slechtvalk, deren Bandname übersetzt so viel wie Wanderfalke bedeutet, haben zehn Lieder auf ihr neues Album gebannt. Die bringen es zusammen auf eine Laufzeit von rund 53 Minuten. Sämtliche Texte des Albums sind auf Englisch und wurden von Sänger Shamgar geschrieben.
Die Niederländer bieten auf „Where Wandering Shadows And Mists Collide“ einen melodischen Black-Metal-Sound, der in verschiedenen Spielgeschwindigkeiten abläuft. Neben schnellen Stücken, die auch Blastbeats beinhalten, kommen auf dem Album auch langsamere, vergleichsweise ruhige Lieder vor.
Der Scream-Gesang geht gelegentlich in einen Growl über. Hin und wieder tritt auch Klargesang hinzu, der zwar keinen überragenden Stellenwert hat, zumindest als begleitende Komponente aber hier und dort Akzente setzt.
Trotz des Gesangs klingt der Großteil von „Where Wandering Shadows And Mists Collide“ schon beinahe wie ein Oldschool-Album. So wird das Keyboard lediglich behutsam eingesetzt und wirkliche Experimente finden kaum statt.
Es gibt Ausnahmen, bei denen auch eine Akustikgitarre oder Streichinstrumente hinzukommen. Selten dringt der Klargesang auch in den Vordergrund vor, was dem Sound eine gewisse epische Note gibt. All das geschieht aber nur in geringem Umfang. Insgesamt bleibt „Where Wandering Shadows And Mists Collide“ ein eher geradliniges Album, das nur sehr vereinzelt über die Grenzen des Genres hinausblickt.
Von der Umsetzung her fällt der im Vergleich zu „A Forlorn Throne“ höhere technische Standard auf. Im Gegensatz zum vorherigen Album zeigen sich Slechtvalk nun mit deutlich besseren Spielfertigkeiten. Neben einer sauberen Melodieführung bringt das neue Album dabei auch eine ganze Reihe gelungener Gitarrensoli mit.
Eher hausbacken wirkt dagegen das Songwriting. Wirklich mitreißende Passagen wie im Opener „We Are“ bleiben leider die Ausnahme. Die meisten Lieder gehen zwar zufriedenstellend ins Ohr, bleiben dort aber nicht wirklich hängen. Gerade in der Melodic- oder Post-Schiene des Black Metal bekam man dahingehend in den letzten Jahren mehr geboten.
Zu gefallen weiß „Where Wandering Shadows And Mists Collide“ hingegen mit der wie schon erwähnt sauberen Technik. Trotz der nur behutsamen Einflüsse anderer Genres geht das Album mit seinen steten Wechseln zwischen offensiven und zurückhaltenden Passagen zudem auch als abwechslungsreich durch.
Fazit
„Where Wandering Shadows And Mists Collide“ ist kein Pflichtkauf, Fans des Genres können dem Album aber ruhig den einen oder anderen Durchlauf gönnen.
Punkte: 7 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de