Die belgische Metalcore-Band Wolves Scream wurde 2010 gegründet, hat bisher aber lediglich zwei EPs veröffentlicht. Nach zahlreichen Konzerten ist es für die fünf Musiker nun aber an der Zeit für ihr Debütalbum.
Dieses trägt den Titel „Vestiges“ und erscheint am 3. März. Mehr über das Album erfahrt ihr in dieser Rezension.
„Vestiges“ enthält ein Intro, ein kurzes Instrumentalstück und acht vollwertige Lieder. Die Gesamtspielzeit des Albums liegt bei rund 42 Minuten, gesungen wird durchgehend auf Englisch.
Wolves Scream bieten auf ihrem Debüt relativ typischen Metalcore ohne große Experimente oder Überraschungen. Wie im Genre üblich geht es melodisch und durchaus schwungvoll zu. Das Klangbild konzentriert sich dabei klar auf Gitarre, Schlagzeug und Bass – elektronische Spielereien oder dergleichen sind nur in geringem Umfang zu hören.
Gesanglich erwartet die Hörer der übliche Growl beziehungsweise Scream. Auf Klargesang wird zumindest im Vordergrund komplett verzichtet. Ob man die gelegentlich auftretende Hintergrundstimme als Klargesang bezeichnen möchte ist Ansichtssache.
Wolves Scream gehen insgesamt fast schon in Oldschool-Manier zu Werke, etwas mehr Wiedererkennungswert oder einige stilistische Eigenheiten wären da wünschenswert. Trotzdem ist es Wolves Sceram aber gelungen, „Vertiges“ mit einem vergleichsweise hohen Maß an Abwechslungsreichtum auszustatten. Zwar verlassen die Belgier nie ihr Genre, variieren Stimmung, Tempo und Intensität ihrer Stücke aber durchaus.
So gibt es langsamere und vergleichsweise defensive Lieder, aber auch richtig offensive Stücke mit deutlich mehr Vortrieb. In diesen härteren Stücken wie „Crow(n)s“ und „Humans“ haben Wolves Scream ihre besten Momente. Hier macht die Band wirklich Laune und liefert einen durchaus mitreißenden Sound.
In den Stücken mit weniger Dampf fällt dann aber das eher durchschnittliche Songwriting auf. So geben sich Wolves Scream zwar keine Blöße, liefern aber auch keine wirklichen Ohrwurm-Refrains oder -Melodien. Die Messlatte im Genre liegt da mittlerweile doch etwas höher.
Auch von den Spielfertigkeiten her landen die Belgier eher im Mittelfeld. Was „Vertiges“ bietet fällt zwar nie hinter den Standard zurück, wirklich Aufsehen erregende Passagen oder nennenswerte Soloeinlagen findet man auf dem Album jedoch nicht.
Fazit
Ein grundsolides Debütalbum.
Punkte: 6 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de