Elane – Arcane 2

Die deutsche Folk-Band Elane möchte mit ihrem neuen Album direkt an ihr letztes Werk „Arcane“ von 2011 anknüpfen. Damit daran auch nicht der leiseste Zweifel aufkommt, haben sich Elane zu einem ebenso simplen wie konsequenten Schritt entschieden: Ihr neues Album heißt schlicht und einfach „Arcane 2“.

Erscheinen wird „Arcane 2“ am morgigen Freitag. Hier erfahrt ihr mehr darüber.

„Arcane 2“ ist das fünfte Studioalbum von Elane und hat eine üppige Gesamtspielzeit von 64 Minuten. Dass Elane mit ihrem neuen Album so explizit an die erste „Arcane“-CD anknüpfen, liegt vor allem an Fantasy-Autor Kai Meyer. Wir schon das erste „Arcane“-Album haben sich Elane auch bei „Arcane 2“ von Meyers Büchern inspirieren lassen.

Dieser konzeptionelle Hintergrund hat für Elane offenbar einen großen Stellenwert, denn der Verweis auf Kai Meyer findet sich sogar direkt vorne auf dem CD-Cover. Ob Elane mit ihren Texten nahe an der Buchvorlage bleiben oder sich eher lose haben inspirieren lassen, kann ich jedoch nicht sagen, da ich keines von Meyers Werken kenne.

Stichwort Texte: Die sind auf „Arcane 2“ wieder ganz überwiegend auf Englisch zu hören. Zwar wechseln Elane auch mal ins Deutsche über, das aber nur selten. „Arcane“ und „Arcane 2“ haben jedoch nicht nur den konzeptionellen Hintergrund und die Sprache gemein, auch vom Sound her gehen Elane den eingeschlagenen Weg konsequent weiter.

So bietet auch „Arcane 2“ eher ruhige Folklore, die sich nicht an irgendwelchen historischen oder anderweitigen Vorbildern orientiert. Elane fahren also weder die irische oder was auch immer für eine Variante, noch ist ihre Folklore explizit mittelalterlich angehaucht. Der einzige auf Anhieb ersichtliche Unterschied zu „Arcane“ ist, dass auf „Arcane 2“ weniger instrumentale Stücke zu hören sind. Davon abgesehen bleibt alles beim Alten.

Mit ihrer recht freien Herangehensweise eröffnen Elane auch wieder Raum für Instrumente, die man eher nicht mit Folk in Verbindung bringt. Dazu gehört beispielsweise das klassische Klavier, aber auch die E-Gitarre. Obwohl ihr Sound durch die E-Gitarre also nicht rein akustisch ist, kann man bei „Arcane 2“ mitnichten von Folk-Rock reden. Elane sind und bleiben eine ruhige Folk-Band und setzen elektrisch verstärkte Instrumente nur begleitend ein.

Sowohl die Produktion als auch die Spielfertigkeiten sind dabei sehr sauber. Soloeinlagen oder andere wirklich hervorstechende Passagen sollte man aber nicht erwarten. Die hätten dem vielschichtigen, ruhigen Folk-Sound wohl auch nicht ins Konzept gepasst.

Was man bei „Arcane 2“ auch nicht erwarten sollte, ist ein Hit nach dem anderen. Zwar haben Elane eine saubere Melodieführung und bringen auch diverse eingängige Passagen mit, ihr Album ist aber eben nicht in erster Linie eine Aneinanderreihung von Ohrwürmern. „Arcane 2“ ist mehr ein Gesamtkunstwerk und vor allem auf seine Atmosphäre ausgelegt – und das auch absolut treffsicher.

So ist das Ambiente des Albums immer stimmig und gelungen. Verschiedene Stimmungsbilder werden glaubhaft und treffend dargeboten. Was dabei richtig Spaß macht, ist vor allem auch das hohe Maß an Abwechslungsreichtum des Albums. Das fängt bei mehreren Gesangsstimmen an, die Hauptsängerin Joran Elane unterstützen, und hört bei der Vielzahl an Instrumenten noch lange nicht auf.

So decken Elane auf „Arcane 2“ auch eine hohe stilistische Bandbreite ab, die von balladenhaften Stücken bis hin zu richtig schwungvollen Nummern reicht. Ab und zu ist auch noch Platz für eine Überraschung. In „Nugua’s Journey“ verwenden Elane zum Beispiel auf einmal Growl-Gesang. Den hat auf einem atmosphärischen Folk-Album sicher noch nicht jeder gehört!

Fazit

Ein gelungenes, sehr abwechslungsreiches Folk-Album.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de