Odroerir – Das Erbe unserer Ahnen

Die Veröffentlichung von “Götterlieder II”, dem letzten Album der Pagan-Metal-Band Odroerir, ist geschlagene sieben Jahre her. Da ist es doch nun sicher an der Zeit, dass die Thüringer wieder nachlegen. Steht also “Götterlieder III” bevor?

Nein, denn anstatt eines neuen Metal-Albums überrascht die Band ihr Fans nun mit einem komplett akustischen Folklore-Album. Das hätte man so wohl nicht erwartet, schon gar nicht nach sieben Jahren Wartezeit.

“Das Erbe unserer Ahnen” ist ab dem 16. Juni erhältlich. Diese Rezension beschäftigt sich näher damit.

“Das Erbe unserer Ahnen” enthält sieben Lieder mit einer Gesamtspielzeit von einer Stunde. Fix, der Gründer von Odroerir, hat das Album alleine produziert und mit diversen Gastmusikern aufgenommen.

Inhaltlich geht es auf dem Album wie schon oft bei Odroerir um alte Sagen aus grauer Vorzeit oder um Versatzstücke aus der germanischen oder keltischen Mythologie. Die wenigen Liedtexte des Albums sind passend dazu altsprachlich. Der oft mehrstimmige Gesang läuft zeitweise auch textlos ab oder verstummt gleich ganz.

Insgesamt hat der Gesang auf “Das Erbe unserer Ahnen” nämlich einen allenfalls mittleren Stellenwert. Über weite Strecken sind die Lieder komplett instrumental. Das Grundgerüst bilden dabei meistens Akustikgitarre und Maultrommel, als Begleitinstrumente treten vor allem Geige oder Flöte auf.

Das Ergebnis ist ein durchaus atmosphärischer Sound, der allerdings nur wenig Abwechslung bietet. Das gesamte Album ist sehr ruhig gehalten und läuft in einer gleichbleibend niedrigen Geschwindigkeit ab. Auch die Intonation variiert nur wenig. Zusammen mit der geradlinigen Umsetzung führt das leider dazu, dass sich manche der Lieder einfach zu sehr gleichen.

Von der klanglichen Bandbreite her fällt “Das Erbe unserer Ahnen” also ein Stück weit hinter anderen Folk-Alben zurück, von der technischen und spielerischen Seite her kann es dagegen überzeugen. Knapp 20 Jahre Metal-Erfahrung machen sich eben auch an der Akustikgitarre bezahlt.

Fazit

“Das Erbe unserer Ahnen” ist an sich gut gemacht, bringt aber recht wenig Abwechslung mit sich. Auf dem Niveau von Odroerirs Metal-Alben ist es damit nicht, Freunde ruhiger Folklore können jedoch getrost zugreifen.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de