Die Viking- beziehungsweise Melodic-Death-Metal-Band Obscurity meldet sich in Kürze mit einem neuen Album zurück. Das frische Werk der Truppe aus dem Bergischen Land trägt den Titel „Streitmacht“ und ist ab dem 14. Juli erhältlich.
Ob die „Streitmacht“ siegt oder gleich wieder abziehen kann, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Obscurity sind rein musikalisch eine Melodic-Death-Metal-Band, bezeichnen ihren Stil aber auch gerne als Viking Metal. Das hat vor allem mit dem Inhalt der Texte zu tun, die auch auf „Streitmacht“ wieder die für Obscurity typischen Themen aufgreifen. So beschäftigen sich die deutschsprachigen Lieder abermals mit der Wikinger- oder auch mal der Römer-Zeit.
Historische Bezüge bleiben dabei eher lose. Das Lied „793“ beschäftigt sich zum Beispiel am Rande mit dem Überfall der Wikinger auf das Kloster Lindisfarne in eben diesem Jahr. Viel mehr als eine vage Vorlage sind solche verbürgten Ereignisse für Obscurity aber nicht. Ihre Texte laufen meistens auf das übliche Schwert-und-Schild-Allerlei hinaus und sind insgesamt eher durchschnittlich.
Vom Sound her zeigen sich Obscurity auf dem 47 Minuten langen Album so wie man sie kennt. Geboten wird schnörkelloser Melodic Death Metal, der trotz dem melodischen Überbau einen sehr ordentlichen Härtegrad aufweist. Mit packendem Growl-Gesang, starken Blastbeats und einer großen Portion Vortrieb geht es richtig zur Sache. Meistens bleiben Obscurity dabei auch in einem schnellen Spieltempo, nur ab und zu wird die Geschwindigkeit auch mal gedrosselt.
Die Umsetzung erfolgt sehr geradlinig. Das gesamte Klangbild ist sehr direkt, auf Einflüsse aus anderen Genres wird ebenso verzichtet wie auf irgendwelche Experimente. Schnipsel einer Akustikgitarre sind ebenso selten wie die Samples im Hintergrund, beides spielt nur eine Nebenrolle.
Neu ist am Sound von Obscurity natürlich nichts und Überraschungen sollte man ganz sicher nicht erwarten. Dafür haben die Nordmänner ihr altbekanntes Konzept wieder gut umgesetzt und können sowohl von ihren Spielfertigkeiten als auch vom Songwriting her überzeugen.
„Streitmacht“ ist nicht sehr komplex, macht aber schlicht und einfach Laune. Die Lieder sind eingängig und gehen gut ins Ohr, die schnörkellose Umsetzung mit ihrem Augenmerk auf Härte und Geschwindigkeit hält die Hörer bei der Stange. Fans werden deshalb sicher darüber hinwegsehen, dass Obscurity das Rad nicht neu erfinden.
Fazit
„Streitmacht“ bietet nichts was neu oder überraschend wäre. Freuen darf man sich hingegen auf ein sauber gespieltes, schnörkelloses Album, das einen gut mitgehen lässt.
Punkte: 7.5 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de