Versengold sind eine deutsche Folk-Band der etwas schwungvolleren Sorte. Die siebenköpfige Gruppe ist seit bald 15 Jahren aktiv und hat mittlerweile eine respektable Bekanntheit erreicht.
Am 4. August veröffentlicht die bunte Truppe ihr neues Album „Funkenflug“. Aufschluss darüber gibt diese Rezension.
„Funkenflug“ fällt mit 14 Liedern und 52 Minuten Gesamtspielzeit recht umfangreich aus. Das Album ist wie gewohnt durchgehend auf Deutsch gehalten, wobei die Texte die üblichen Genre-Themen von Freundschaft über Liebe bis Freiheitsdrang behandeln.
Geboten wird locker-leichter Folk mit einer fröhlichen, positiven Grundstimmung. Das Klangbild wird vor allem von Geige und diversen Lauteninstrumenten geprägt. Der Sound von Versengold nimmt sich kein bestimmtes Subgenre der Folk-Musik zum Vorbild, ist also zum Beispiel nicht bewusst auf Mittelalter getrimmt. Dudelsack oder Schalmei kommen daher gar nicht erst vor. Als einziges elektrisch verstärktes Instrument ist dafür ein E-Bass mit von der Partie.
Charakteristisch für den Sound von Versengold ist auch auf „Funkenflug“ die hohe Spielgeschwindigkeit. Selbst wenn ausnahmsweise mal traurigere Töne angeschlagen werden, geht es meistens flott zur Sache. „Haut mir kein‘ Stein“ ist so ein Fall: Bedächtige Intonation, trotzdem aber noch irgendwie erbaulich und keine lahme Schnulze. Doch keine Sorge liebe Damenwelt, die obligatorische Klavierballade gibt es natürlich trotzdem („Nebelfee“)!
Insgesamt sind Versengold aber eine für Folk-Verhältnisse flotte, ziemlich schwungvolle Band. Es dürfen sich trotz der fehlenden E-Gitarre also durchaus auch Freunde von etwas sanfterem Folk-Rock angesprochen fühlen.
Umgesetzt haben Versengold ihr Konzept souverän. Es ist zwar nichts auf dem Album, was für sich genommen neu oder bahnbrechend wäre. Die Band überzeugt aber mit hörbarer Spielfreude und einem guten Songwriting. Versengold machen hier schlicht und einfach gute Lieder, die sauber ins Ohr gehen und durchaus auch mitsingtauglich sind.
Technisch stehen Versengold dabei ebenfalls gut dar. Die Spielfertigkeiten können sich zu jeder Zeit hören lassen und auch die Produktion ist zeitgemäß.
Fazit
Ein hörenswertes, sympathisches Folk-Album.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de