Nodfyr – In Een Andere Tijd

Die niederländische Metal-Band Nodfyr greift in ihren Liedern heidnische und folkloristische Motive auf. Die Themensetzung kommt nicht von ungefähr, denn ihr Sänger Joris war über viele Jahre hinweg bei Heidevolk aktiv.

Bisher ist das Trio vollends unbekannt und ein Debütalbum steht auch weiterhin in den Sternen. Mit “In Een Andere Tijd” (dt. “In einer anderen Zeit”) ist nun aber immerhin eine kleine Debüt-EP erschienen. Die schauen wir uns doch gleich mal näher an!

Nodfyrs Debüt-EP enthält lediglich zwei Lieder: “In Een Andere Tijd” (knapp sieben Minuten) und “Ode Aan De Ijssel” (acht Minuten). Bei letzterem handelt es sich um ein Lied über den Fluss Ijssel. Der Text dazu ist historisch und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Gesungen wird durchgehend auf Niederländisch.

Geboten wird ein ruhiger, hoch melodischer Metal-Sound in einer gemächlichen Spielgeschwindigkeit. Immer wieder kommt eine Geige hinzu, jedoch weit weniger häufig als man es bei einer folkloristisch angehauchten Band vielleicht erwarten würde. Gelegentlich ist außerdem auch ein Klavier zu hören.

Sobald der Gesang erklingt, nehmen sich die Instrumente stark zurück. Sänger Joris steht mit seinem stimmgewaltigen, lupenreinen Klargesang zu jeder Zeit im Zentrum der EP. Im Hintergrund kommt gelegentlich Begleitgesang hinzu.

Insgesamt klingen die beiden Stücke von Nodfyr also wie ruhige, langsame Stücke von Heidevolk. Nur dass es im Gegensatz zu Heidevolk bei Nodfyr eben auch durchgehend bedächtig bleibt und es anstatt zwei nur einen Hauptsänger gibt.

Umgesetzt haben Nodfyr ihr Konzept wirklich souverän. Hervorzuheben ist dabei der Gesang, der nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ eine Marke setzt. Gerade “Ode Aan De Ijssel” erzeugt mit seiner hohen stimmlichen Bandbreite eine fast schon sakrale Stimmung.

Nodfyr haben hier schlicht einen schönen, ästhetischen, gut hörbaren Sound kreiert. Wer den schnellen Refrain oder technische Innovationen sucht, ist bei den Niederländern hingegen falsch.

Abzuwarten bleibt auch, ob Nodfyr genug Abwechslung in ihr Klangbild bringen werden, um damit über die gesamte Länge eines Albums zu überzeugen. Genau wegen solcher Fragen, die auf einer EP naturgemäß offen bleiben, haben Rezensionen dieser Mini-CDs bei uns auch keine Punktewertung.

Fazit

Ein Stück niederländische Heimatverbundenheit, gegossen in formschönen, melodischen Metal. Zwei Lieder sind nicht viel, ihre sechs Euro hier aber auf jeden Fall wert.

(ohne Punktewertung)

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de