Mel T. Eyes – Dwellers

Mel T. Eyes aus Baden-Württemberg sind eine Newcomer-Band aus dem Bereich Metalcore beziehungsweise Melodic Hardcore. Die Gruppe wurde 2014 gegründet und stellt in Kürze ihr Debütalbum „Dwellers“ vor.

Erscheinungstermin ist der 6. April.

„Dwellers“ enthält zehn Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 38 Minuten. Gesungen wird durchgehend auf Englisch. Inhaltlich ist „Dwellers“ ein Konzeptalbum. Es befasst sich mit der Angst junger Menschen vor dem Erwachsenenwerden und ihrem Romantisieren der Vergangenheit.

Vom Sound her ist das Album zunächst einmal ziemlich geradlinig, ja fast schon unspektakulär. Zu hören ist ein schnörkelloses Metalcore-Klangbild, das auf jegliche Begleitung von Elektronik oder dergleichen verzichtet.

Ebenso klare Verhältnisse herrschen auf der Seite des Gesangs. Ein wuchtiger Growlscream gibt den Ton an und lässt sich seine Position auch nicht streitig machen. Klargesang kommt als Begleitung zwar vor, aber nur in sehr geringen Dosen. Dass sich der Klargesang wirklich in den Vordergrund spielt, kommt nur in einem einzigen Lied vor („Sapphire“).

Sowohl von der instrumentalen als auch der gesanglichen Seite her kommt man also zu der Feststellung, dass Mel T. Eyes stilistisch eigentlich nichts Besonderes bieten. Interessant wird es dann aber im Detail. Mit den zugegebener Maßen herkömmlichen Zutaten hat die Band ihr Klangbild nämlich in eine Richtung gebracht, das das eher nachdenkliche inhaltliche Konzept sehr gut mitträgt.

So wirkt das komplette Album etwas gedämpfter und melancholischer als es bei vielen vergleichbaren Bands der Fall ist. Dazu passt auch die meistens im Midtempo verhaftete Spielgeschwindigkeit. Es gibt zwar auch einzelne schnelle Lieder („Inspire“, „Anesthesia“), ein Großteil des Albums ist aber vergleichsweise langsam. Auch kommen keine wirklichen Blastbeats vor, stattdessen wirkt der Sound an der einen oder anderen Stelle eher rockig.

Wo bei anderen Bands Leichtigkeit und Vortrieb im Vordergrund stehen, gehen Mel T. Eyes etwas vielschichtiger und nachdenklicher zu Werke. Das inhaltliche Konzept von „Dwellers“ findet sich im Sound also durchaus wieder. Umgesetzt haben Mel T. Eyes das ziemlich gut. Auch die Spielfertigkeiten sind sauber und treffend, wenngleich man keine spektakulären Soli oder dergleichen erwarten sollte.

Gelungen ist auch das Songwriting, das man allerdings nicht auf knackige Melodien und Refrains reduzieren sollte. Die Lieder von Mel T. Eyes sind gut gemacht, vom reinen Hit-Faktor her haben Metalcore-Bands mit einer etwas anderen Ausrichtung aber die Nase vorn.

Fazit

„Dwellers“ setzt etwas andere Akzente als im Genre sonst üblich. Wer sich darauf einlässt und keine Hitparade erwartet, erhält hier ein hörenswertes Debütalbum.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de