Tobias Schönemann, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Allen B. Konstanz, ist einem am ehesten als Sänger der erfolgreichen Dark-Metal-Band The Vision Bleak bekannt. Darüber hinaus mischt er auch bei Ewigheim und Empyrium mit.
Hinzu kommt jetzt noch sein neues Soloprojekt Oul, mit dem Schönemann völlig neue Wege geht. Auf dem Programm steht nicht etwa Metal, sondern eine Mischung aus Dark Rock und Wave. Das Debütalbum „Antipode“ erscheint am 13. April.
„Antipode“ kommt – Intro und Outro eingerechnet – auf eine Gesamtspielzeit von 44 Minuten. Gesungen wird durchgehend auf Englisch. Neben dem Gesang hat Schönemann auf seinem Album auch alle Instrumente selbst eingespielt. Das mit dem Soloprojekt hat er wirklich wörtlich genommen.
Musikalisch bewegt sich Schönemann mit Oul im Spannungsfeld zwischen Dark Rock, Electro Rock und Wave. Auch poppige Elemente sind vorhanden. Die elektronische Komponente ist sehr stark ausgeprägt, außerdem finden im Hintergrund manchmal Klavier- und Chor-Arrangements statt.
Der Sound ist klar und unaufgeregt, auch die Spielgeschwindigkeit hält sich im Rahmen. Zu jeder Zeit steht der Gesang unangefochten im Mittelpunkt des Klangbilds. Die Atmosphäre ist dabei eher düster, es kommen fast durchgehend kalte Klangfarben zum Einsatz.
Stilistisch bietet „Antipode“ nichts wirklich spektakuläres, gerät dafür aber ziemlich vielseitig. So werden die verschiedenen Elemente aus Rock, Wave, Electro und Pop durchaus abwechslungsreich gewichtet. Vom langsam dahin trabenden, elektronischen Stück („On Elephants“) über die stimmungsvolle, rockige Nummer („With A Fire“) bis hin zu Liedern mit fast schon tanzbarem Beat ist alles dabei.
Umgesetzt hat Schönemann sein Konzept stimmig, sauber und professionell. Auch das Songwriting gefällt und lässt „Antipode“ gut ins Ohr gehen. An dieser Stelle sei jedoch eine der wenigen direkten Gemeinsamkeiten zu The Vision Bleak genannt: Auch bei Oul sollte man das gute Songwriting nicht mit partytauglichen Hits gleichsetzen, denn wie The Vision Bleak geht auch Oul in eine etwas anspruchsvollere Richtung.
Fazit
Ein gelungenes Solo-Debüt zwischen Rock, Pop und Wave.
Punkte: 8 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de