Imha Tarikat – Kara Ihlas

Ein deutsch-türkisches Black-Metal-Duo aus dem Ruhrpott. Was klingt wie eine Folge von Hausmeister Krause, ist tatsächlich Realität. Die beiden Metal-Enthusiasten haben sich in Mülheim an der Ruhr zu Imha Tarikat zusammengefunden.

Unter diesem Bandnamen machen sie melodischen Black Metal der alten Schule. Am 18. Januar erscheint ihr Debütalbum „Kara Ihlas“.

„Kara Ihlas“ (auf deutsch „Schwarze Reinheit“) enthält acht Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 41 Minuten. Alle Lieder haben türkische Titel, von denen jeweils auch die englische Übersetzung angegeben wird.

Der Sinn der türkischen Titel erschließt sich mir nicht, denn tatsächlich wird fast nur auf Englisch gesungen. Türkische und deutsche Passagen fließen nur ganz vereinzelt mit ein. Aber gut, von den Texten versteht man ohnehin nicht viel, denn die Growls und Screams hallen und sind stark verzerrt – klassisch Black Metal eben.

Auch vom instrumentalen Klangbild her bleiben Imha Tarikat bei den klassischen Grundfesten des Genres. Geboten wird ein melodischer, kalter Black-Metal-Sound in durchgehend flotter Geschwindigkeit.

Auf Dekorationen und Einflüsse anderer Genres wird ebenso verzichtet wie auf Downtempo-Passagen. Stattdessen gibt es permanent das volle Rohr an Riffs und Blastbeats.

Trotz des simplen, altmodischen Konzepts ist „Kara Ihlas“ jedoch keinesfalls eine Garagenproduktion im Stil der 90er-Jahre. Im Gegenteil, Imha Tarikat haben ihr Debütalbum gut aufgenommen und ordentlich abgemischt.

Ohnehin gerät die technische Seite von „Kara Ihlas“ zur positiven Überraschung, denn hin und wieder bauen Imha Tarikat richtig knackige Gitarrensoli mit ein. Insgesamt erwartet den Hörer hier also gut gespielter, geradliniger und schwungvoller Black Metal der klassischen Sorte.

Der Stil von Imha Tarikat ist dabei weder innovativ noch besonders abwechslungsreich. Auf einem Oldschool-Album wie diesem ist das aber locker zu verschmerzen. Es sind ja gerade die bestechende Einfachheit und die Zugänglichkeit, die zusammen mit der gelungenen Umsetzung den Reiz des Albums ausmachen.

Fazit

Geradliniger, schnörkelloser Melodic Black Metal, der einfach gut reingeht.

Punkte: 7 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de