Thorondir aus Bayern waren vor längerer Zeit als Newcomer im Bereich Pagan Metal aktiv. Nach ihrem zweiten Album „Aus jenen Tagen“ von 2011 stellte die Band ihre öffentlichen Aktivitäten aber praktisch ein.
Jetzt, ganze acht Jahre später, kehren Thorondir tatsächlich mit einem dritten Album zurück. Es trägt den Titel „Des Wandrers Mär“ und erscheint am 19. April.
„Des Wandrers Mär“ enthält Intro und Outro, ein kurzes Zwischenspiel („Den Göttern zu Ehr“) und zehn vollwertige Lieder. Die Gesamtspielzeit liegt bei knapp einer Stunde. Angekündigt wird „Des Wandrers Mär“ als ein Konzeptalbum über einen Wanderer, der sich durch eine dem Ende geweihte Welt bewegt. Gesungen wird durchgehend auf Deutsch.
Musikalisch machen Thorondir praktisch genau da weiter wo sie vor acht Jahren aufgehört haben. Geboten wird melodischer Pagan Metal mit einer gewissen Black-Metal-Note. Die Spielgeschwindigkeit bewegt sich im mittleren bis flotten Bereich, der Gesang springt munter zwischen Screams und sehr tiefen Growls.
Die melodische Ausrichtung des gitarrenlastigen Klangbilds wird durch ein Keyboard im Hintergrund unterstrichen. Insgesamt spielen Hintergründe jedoch keine besonders große Rolle. So bleibt das Keyboard durchgehend sehr zurückhaltend und diverse Folk- oder Klargesang-Einwürfe sind die absolute Ausnahme.
Alles in allem liefern Thorondir also ein relativ geradliniges Metal-Klangbild – genau wie schon 2011. Dass sich stilistisch in den vergangenen acht Jahren nichts getan hat, führt leider auch dazu, dass sich Thorondir nach wie vor nicht von der Masse der Pagan-Metal-Bands abheben. Es gibt auf „Des Wandrers Mär“ nichts, was wirklich besonders wäre oder man als Eigenheit von Thorondir ausmachen könnte.
Die Bayern spielen im Prinzip ziemlich normalen, ziemlich unspektakulären Pagan Metal. Der Sound ist nicht schlecht, sowohl Spielfertigkeiten als auch Songwriting kommen dabei aber kaum über den Durchschnitt hinaus. Riffs und Melodien, im Grunde genommen der ganze Liedaufbau sind recht simpel gehalten.
Es gibt einzelne Lieder wie „Thoron“ oder „Berserkerwut“, in denen sich Thorondir bei der Melodieführung steigern und ihr Album an Schwung aufnimmt. In diesen Momenten denkt man: Na also, geht doch, endlich ist der Korken von der Flasche! Spätestens nach fünf Minuten werden einem dann aber doch wieder nur Standard-Riffs nach Schema F serviert.
Kein Aspekt von „Des Wandrers Mär“ ist richtig schlecht. Auf der anderen Seite gibt es aber auch nichts, das an diesem Album wirklich im Gedächtnis bleiben würde.
Fazit
Ein durchschnittliches Album ohne wirkliche Besonderheiten.
Punkte: 6 / 10
Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de