Manntra – Oyka!

Die kroatische Folk-Metal-Band Manntra hat bereits drei Alben auf Kroatisch veröffentlicht und damit in ihrer Heimat einige Bekanntheit erreicht. Ihr viertes Album „Oyka!“ setzt nun auf englischsprachige Lieder und ist damit sozusagen Manntras Debüt auf der internationalen Bühne.

Dank Michael Rhein von In Extremo ist sogar ein Lied auf Deutsch mit dabei. Erscheinungstermin von „Oyka!“ ist der 26. Juli. Alles weitere über das Album erfahrt ihr in dieser Rezension.


„Oyka!“ (altes Kroatisch für „Jungfrau“) enthält zwölf Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 39 Minuten. Eigentlich sind es nur zehn Lieder, denn zwei davon kommen doppelt vor. So ist „Yelena“ ein mal als Studio- und ein Mal als Live-Version enthalten. „Murter“ als einziges nicht englisches Lied ist hingegen ein Mal in einer deutschen und ein Mal in einer kroatischen Version vorhanden. Dazu später mehr.

Das erste englischsprachige Album von Manntra bietet vergleichsweise weichen, trotzdem aber schwungvollen Folk Metal. Das melodische, harmonische Klangbild setzt ausschließlich auf Klargesang und ein meist flottes Spieltempo. Dazwischen gibt es auch mal Balladen wie „Everlasting“.

Als Folk-Instrumente werden vor allem Mandoline, Flöte und Dudelsack eingesetzt. Sie genießen auf dem Album einen mittleren bis gehobenen Stellenwert. So stehen die Folk-Instrumente weniger im Vordergrund als bei Eluveitie, sind trotzdem aber stark präsent. Oft halten sie sich in den Strophen etwas zurück, schlagen dann aber im Refrain wieder voll durch.

Die Liedtexte haben mitunter einen historischen Anklang, „Yelena“ basiert zum Beispiel auf einer Geschichte aus dem kroatischen Mittelalter. Trotz solcher Hintergründe fallen die Texte nie zu anspruchsvoll aus, Manntra liefern die eher leichte Kost. Das passt auch zur gesamten musikalischen Ausrichtung von „Oyka!“. Das Album ist nicht komplex, sondern voll auf die Stimmung ausgelegt und soll unterhalten.

Das gelingt Manntra auch ausgesprochen gut. Melodien und Refrains sitzen, das Klangbild ist melodisch und zugänglich, „Oyka!“ geht einfach gut rein. Neben dem guten Songwriting gefällt auch eine saubere, zeitgemäße Produktion.

Etwas wirklich Neues oder Innovatives machen Manntra auf ihrem Album nicht. Man sollte also nichts erwarten, was sich von anderen Folk-Metal-Bands grundlegend unterscheidet. Manntra überzeugen stattdessen mit einer hohen Spielfreude, einem stimmungsvollen Sound und schlicht und einfach guten Songs.

Doch nun zu dem Stück, der auch auf Deutsch vorhanden ist: „Murter“ ist eine stimmungsvolle, richtig schöne Hymne an die gleichnamige kleine Insel. Die deutsche Version ist ein Duett mit Michael Rhein, dem Sänger der Mittelalter-Rock-Band In Extremo. Dieser hält sich dort öfter auf und hat auch den Text geschrieben. Die kroatische Version von „Murter“ singen Manntra dann alleine. Ein klasse Stück und in beiden Versionen einer der Höhepunkte des Albums!

Fazit

Mit diesem kurzweiligen Album ist Manntra der Schritt auf die internationale Bühne gelungen. Bleibt zu hoffen, dass „Oyka!“ auch die entsprechende Aufmerksamkeit zuteil wird.

Punkte: 8 / 10

 

Rezension: Stefan Frühauf, Stefan(at)dark-festivals.de